Innenstadt Wuppertaler Eltern-Kind-Café an der Klotzbahn schließt nach weniger als einem Jahr
Wuppertal · Die Einnahmen decken nicht mehr die Fixkosten – aber es gibt schon eine neue Perspektive.
„Es gibt nur eine wirkliche Fee, die Kaf-Fee“, stand an der Scheibe des Ladenlokals an der Klotzbahn Nummer 16, wo Fatima Özdemir bis vor wenigen Tagen ein Eltern-Kind-Café betrieben hat. Dort, wo früher der Bertelsmann-Lesering seinen Buchladen hatte und Fatima Özdemir danach eine Boutique für muslimische Frauen geführt hat, wollte die Inhaberin nach der Geburt ihrer Tochter Hafsa-Lina die Rollen von Mutter und Geschäftsfrau unter einen Hut bringen. Sie hatte die Idee zu dem Lokal, in dem Eltern vor oder nach dem Besuch in der Elberfelder City bei Kaffee und Kuchen oder morgens ab 10 Uhr bei einem ausgiebigen Frühstück ein wenig ausspannen konnten, während der Nachwuchs in einem der drei Spielhäuschen sinnvoll beschäftigt war.
Im März 2023 eröffnete sie das Lokal. Eine Einrichtung, die sich auch für Kindergeburtstage bestens geeignet hatte und zu einem Erfolg zu werden versprach, zumal die als Mutter mit den Erfordernissen vertraute Geschäftsfrau auch an einen diskret abgeschirmten Bereich gedacht hatte, an dem Babys gestillt und gewickelt werden konnten.
„Wir hatten mit diesem Projekt eine Art Alleinstellungsmerkmal in Wuppertal“, so Fatima Özdemir, die sich von der Idee, so ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, nach nur neun Monaten wieder verabschieden musste. Obwohl seinerzeit beim WZ-Termin vor Ort die dort gemütlich sitzenden Mütter oder Elternpaare die angenehme Atmosphäre und die Spielmöglichkeiten für die Kinder fast überschwänglich lobten, ließ der geschäftliche Erfolg bald zu wünschen übrig. Statt wie erhofft, auch die nur von weniger Lieferfahrzeugen befahrene Klotzbahn eventuell an warmen Tagen auch als Außengastronomie zu nutzen, wurden es immer weniger Gäste.
„Zuletzt deckten die Einnahmen nicht einmal mehr die Fixkosten“, sagt Özdemir. „Es reichte nicht einmal mehr für Miete und Energiekosten.“ Dass der Kaufhof in den nächsten Tagen endgültig geschlossen wird, dürfte sich auch nicht gerade positiv auf die Kundenfrequenz auswirken. „Da blieb mir nur, das Café nach neun Monaten wieder zu schließen“, stellt Özdemir fest.
Allerdings sollen die Räume in Nummer 16 zukünftig für ähnliche Zwecke genutzt werden. „Ab Februar wird die Upsalla Kinderpark GmbH die Räume nutzen“, berichtet Fatima Özdemir und freut sich, dass sie dort zukünftig als Angestellte des Unternehmens einen neuen Arbeitsplatz finden wird.
Die Upsalla Kinderpark GmbH bietet im Oberbarmer Norden in der Porschestraße einen riesigen Indoor(Hallen)-Kinderspielplatz an und empfiehlt sich dort auch für die Ausrichtung von Kindergeburtstagen und ähnlichen Veranstaltungen für den kindlichen Nachwuchs. Ähnliches plant man nun auch im kleineren Rahmen für die Klotzbahn in Elberfeld.