Ausstellung Wuppertaler Galerie zeigt Kunstwerke so vielseitig wie die Künstlerinnen selbst

Wuppertal · Gruppe „Heptagon“ stellt in der Schwarzbach-Galerie aus

Stellen gemeinsam aus: (v.l.) Ruth Stünkel-Hoffmann, Ingetraut Stein, Katti Röttger-Hartlief, Sabine Clemens, Christa Diefenbach, Mariele Koschmieder und Anna Owsiany-Mesa.

Foto: Florian Schmidt

Der Name bringt es auf den Punkt: „Facettenreich“ heißt die neue Ausstellung in der Schwarzbach-Galerie in Oberbarmen. Zum ersten Mal zeigt Barbara Binner Arbeiten der Gruppe „Heptagon“ – Zusammenschluss von sieben Künstlerinnen aus Düsseldorf und Umgebung. Das Vieleck steht zugleich für die Vielseitigkeit der Mitglieder, die ein weites Spektrum von Malerei über Collagen bis Objektkunst abdecken.

Den Kontakt zu Binner stellte die gebürtige Wuppertalerin Christa Diefenbach her. Ihre Skulpturen haben in den Schaufenstern der Galerie einen Platz gefunden. Aus Alabaster und Speckstein formt sie Objekte, die sie unter anderem mit Stäben aus Acrylglas kombiniert. Das filigran-transparente Material balanciert die Schwere des Steins aus.

Weicher als Speckstein ist die Pastellkreide, mit der Ruth Stünkel-Hoffmann ihre Porträts erstellt. Vornehmlich widmet sie sich Frauen, deren Gesichter Lebensumstände und Erfahrungen widerspiegeln. „In meinen Arbeiten möchte ich das Zarte wie auch das Starke, den Mut und die Verletzlichkeit zum Ausdruck bringen“, sagt sie. Das Zeichnen ist auch die Stärke von Anna Owsiany-Masa, die ihre Figuren in zart angedeutete Landschaften versetzt.

Um Studien der Vergänglichkeit zu schaffen, rührt Sabine Clemens ihre Farben mit Metallspänen an. Auf der Leinwand beginnt die Mischung zu oxidieren: Der Rost bahnt sich ungehindert seinen Weg und trägt zum Wechselspiel aus Hell und Dunkel, Öffnung und Verdichtung bei. Mit „Nature Morte“ knüpft Malerin Ingetraut D. Stein nicht nur an ein traditionsreiches Genre an, sondern arbeitet in ihre Bilder direkt Äste und anderes Totholz ein.

„Waste“ (Abfall) nennt Mariele Koschmieder eine Collagen-Serie. Sie hat Dinge eingearbeitet, die sich im Laufe der Jahre in ihrem Atelier angesammelt haben: Reste bemalter Leinwände, Kalenderblätter und Schmuckpapier. Was scheinbar nicht mehr zu gebrauchen ist, ergibt in der fantasievollen Symbiose Neues. Eine Vielzahl Materialien handelt Katti Röttger-Hartlief. An Kleiderbügeln präsentiert sie fragile Gebilde aus Gaze, Japanpapier und eingearbeiteten Trockenblumen. Losgelöst vom Körper wandle sich die Bedeutung eines Kleids: „Es gewinnt eine neue Ästhetik und wird zum Kunstobjekt.“

Bis 16. Juni, Schwarzbach 174; geöffnet: 5. Juni und sonntags, 14 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung unter Ruf 66 48 76