Auszeichnung Wuppertaler Kantorin Annelie Herrmann hat für ihr Engagement die Joachim-Neander-Medaille erhalten

Wuppertal · Diese Frau verbindet durch ihre Musik Generationen.

Annelie Herrmann wurde für ihre Nachwuchsförderung ausgezeichnet.

Foto: Annelie Herrmann

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen liegt ihr besonders am Herzen. Kantorin Annelie Hermann begeistert durch vielfältige Projekte junge Menschen aus dem Stadtteil für die Musik. Schon die Kleinsten werden von ihr an die Welt der Töne herangeführt. Für diese engagierte Nachwuchsförderung gab es jetzt eine besondere Auszeichnung. Annelie Herrmann erhielt von der Evangelischen Kirche im Rheinland die Joachim-Neander-Medaille. Der neue Preis wird für besondere Verdienste im kirchenmusikalischen Bereich vergeben.

„Ich habe mich darüber natürlich riesig gefreut“, erzählt die 50-Jährige. Der Preis sei eine schöne Überraschung gewesen. „Das kam aus heiterem Himmel“, berichtet Annelie Herrmann. Seit Ende 2020 ist sie in der Gemeinde Vohwinkel als Kantorin tätig. Der Beginn ihrer Arbeit fiel mitten in die Hochphase der Pandemie, was einige Herausforderungen mit sich brachte. Die Kirchenmusikerin schaffte es aber mit kreativen Ideen und viel Leidenschaft für ihre Aufgabe, die jungen Talente in der Gemeinde zu motivieren. Das zahlt sich nun aus.

„Ich spüre die Früchte meiner Arbeit“, so die Kantorin. Sie leitet mehrere Kinder- und Jugendchöre und ist auch in den Kindergärten aktiv. Dort kommen die Kleinen bei der musikalischen Früherziehung mit bunten Instrumenten auf den Geschmack. Insgesamt machen rund 160 Kinder in den Gruppen und Chören mit. „Viele bleiben der Musik verbunden und wechseln später in andere Angebote“, erzählt Annelie Herrmann. Zusätzlich lädt sie die Familien einmal im Monat zu einem Musik-Nachmittag in die Gemeinde ein. Außerdem leitet die Kantorin noch zwei Erwachsenenchöre, organisiert regelmäßig Musicalaufführungen und ist für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste verantwortlich.

Musik für ganz
unterschiedliche Zielgruppen

„Annelie Herrmann verbindet durch ihre Musik Generationen“, lobt die stellvertretende Presbyteriumsvorsitzende Babette Pfeffer. Die Preisträgerin biete Musik für ganz unterschiedliche Zielgruppen und habe dabei die Gabe, Menschen zu begeistern.

Dieses Engagement soll durch den neuen Preis ausdrücklich gefördert werden. „Uns geht es um die Wertschätzung der kirchenmusikalischen Vielfalt in der rheinischen Kirche“, beschreibt Landeskirchenmusikdirektor und Initiator Ulrich Cyganek das Konzept der Auszeichnung. Auch künftig sollen nach seiner Aussage Aktivitäten geehrt werden, die sich durch Kontinuität und Nachhaltigkeit vom kirchenmusikalischen Normalbetrieb abheben.

Annelie Herrmann schloss bereits vor 24 Jahren ihr Kirchenmusikstudium in Düsseldorf mit dem A-Examen ab. Nach einer längeren Zeit in Moers Kapellen hatte sie sich ganz bewusst für die Stelle im Wuppertaler Westen entschieden. „Schon als ich die Ausschreibung gelesen habe, war ich von der Gemeinde und den Möglichkeiten hier begeistert“, erzählt sie. Die Kantorin schöpft aus einer großen Bandbreite musikalischer Stilrichtungen, für die sie sich interessiert. Neben der Orgel und dem Gesang begeistert sich Annelie Herrmann für die Trompete, die sie seit frühester Jugend spielt.

Bald stehen in ihrer Gemeinde weitere musikalische Highlights auf dem Programm: Am 8. und 9. Juni führt der Jugendchor das Musical „Josef“ auf. Am 16. Juni steht die Kurzversion des Musicals „Naaman“ auf dem Programm – gesungen von den vereinten Chören. Am 23. Juni führt dann der Kinderchor im Gemeindezentrum an der Gräfrather Straße das komplette Stück auf. „Der Gemeinde steht ein echter Musical-Monat bevor“, freut sich Annelie Herrmann.