Schwebebahn-Kunst Wuppertaler Schwebebahn: Warum Tuffi jetzt ein Denkmal in Oberhausen bekommt

Wuppertal/Oberhausen · Ein Künstler aus Oberhausen hat ein besonderes Faible für die Wuppertaler Schwebebahn. Dafür lässt er bald auch den kleinen Elefanten Tuffi wieder schweben.

Am Donnerstag wurde die Tuffiskulptur über der Oberhausener Hansastraße aufgehängt.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

„Ich bin tatsächlich noch nie mit der Schwebebahn gefahren“, muss Jörg Mazur gestehen. Und doch will der Künstler dem Wuppertaler Wahrzeichen am Donnerstag auf besondere Weise ein Denkmal setzen. Aber nicht in Wuppertal, sondern in seiner Heimatstadt Oberhausen. Denn: Die beiden Städte verbindet mehr, als viele wissen.

„Direkt vor dem LVR-Museum in Oberhausen wird die Hansastraße von einem alten Tragegerüst der Wuppertaler Schwebebahn überspannt. Das ist den meisten Oberhausenern aber überhaupt nicht bewusst“, erklärt Mazur. „Auch nicht, dass Teile der Schwebebahn Ende des 19. Jahrhunderts in Oberhausen produziert wurden.“

Um das zu ändern, hat der 53-Jährige eine 1,70 Meter hohe und 2,30 Meter lange Skulptur von „Tuffi“ entworfen, dem kleinen Zirkuselefanten, der bei einer Schwebebahnfahrt im Juli 1950 aus einer der Gondeln in die Wupper sprang. „Elevated Levitated Elephant“ – zu Deutsch: Erhöhter freischwebender Elefant – heißt das Kunstprojekt, das am Donnerstagmorgen, 8. Dezember, unter das alte Schwebebahngerüst in Oberhausen gehängt werden soll. „Ein schwebender Elefant fällt einfach auf und regt dazu an, sich mit der Geschichte dahinter auseinanderzusetzen“, sagt Mazur. Schließlich sei die kleine Tuffi nur eine Woche vor ihrer legendären Schwebebahnfahrt auch in Oberhausen auf Werbetour gewesen.

So hängt Tuffi ab sofort über der Straße.

Foto: Jörg Mazur

Die Idee zu dem Projekt kam dem Maler und Bildhauer vor etwa sechs Jahren. Auch er habe das Gerüst lange Zeit für einen Industriekran gehalten, dann aber durch Zufall aus Gesprächen erfahren, was es wirklich mit dem stählernen Bogen über der Hansastraße auf sich hat. „Die Unwissenheit bei mir selbst hat mich angespornt“, erzählt er. „Mit dem Kunstwerk möchte ich erreichen, dass den Oberhausenern dieser Teil der Geschichte ihrer Stadt bewusst wird.“

2016 begann Mazur mit der Arbeit an dem kleinen Elefanten, der ab morgen über der Hansastraße schweben soll. Finanziert wurde das Projekt aus Fördergeldern des LVR-Museums und über Spenden, die Mazur über eine Crowdfunding-Plattform gesammelt hat. Wie teuer das Kunstwerk am Ende tatsächlich war, kann Mazur nicht sagen. „Ich weiß wirklich nicht genau, was das Ganze gekostet hat, weil so viele Helfer zugunsten des Projekts auf Geld verzichtet haben“, erzählt er. Wichtig sei ohnehin nur, dass es jetzt endlich realisiert wird.

Zu Tuffi und der Schwebebahn pflegt Mazur übrigens auch eine ganz persönliche Beziehung: „Irgendwann habe ich erfahren, dass der Sprung in die Wupper ausgerechnet am 21. Juli war. Das ist mein Geburtstag“, verrät er.

Mehr Infos zum Projekt von Jörg Mazur gibt es unter: www.oberhausen-crowd.de/elevated-elephant