Schwimmen in Corona-Zeiten Freibad: Die Frühschwimmer ziehen ihre ersten Bahnen
Nächstebreck. · In der Mählersbeck läuft der Betrieb wieder – für maximal 600 Tagesgäste
Beim ersten Anblick scheint alles wie ein gewöhnlicher Sommermorgen im Freibad Mählersbeck. Die Frühschwimmer ziehen ihre Bahnen – alles so wie in den Jahren zuvor. Doch aufgrund der Corona-Krise war lange Zeit noch offen, wann und vor allem ob das bekannte städtische Bad seine Pforten öffnen kann.
Am Montag war es dann soweit. Im Beisein von Oberbürgermeister Andreas Mucke und weiteren Vertretern der Stadt Wuppertal eröffneten die ersten Frühschwimmer die Badesaison in der Mählersbeck. „Eigentlich starten wir immer am 1. Mai, jetzt sind wir froh, dass wir überhaupt öffnen konnten“, betont Michael Kieckbusch, Abteilungsleiter des Betriebs der Bädereinrichtungen. 600 Personen darf das Freibad im Normalbetrieb über den Tag verteilt, von 11 bis 18 Uhr, nun aufnehmen. „Ein Bruchteil“, sagt Kieckbusch. In guten Jahren seien es sonst auch mal 3000 an einem Tag gewesen. Und Frühschwimmer dürfen es maximal 70 in den Morgenstunden sein, ergänzt er. Das Becken ist in einen freien Bereich zum Unterhalten unterteilt und einen anderen, in dem Bahnen professionell gezogen werden können, berichtet Badleiter Thomas Koch. Des Weiteren steht das gesamte Gelände Besuchern zur Verfügung auch etwa Rutsche, Volleyballfeld und Liegewiese. Gesperrt bleiben lediglich die Umkleiden und Innenduschen, sowie die Gastronomie, erläutert Kieckbusch. Eine Maskenpflicht besteht im Außenbereich des Bads nicht.
Manche Schwimmer kommen
seit mehr als 20 Jahren
Einige der Frühschwimmer am Montag sind schon lange regelmäßige Besucher des Bades. Man kennt sich untereinander, tauscht sich aus, so ist auch ein Sprechkreis in der Mitte des Schwimmbeckens kein unüblicher Anblick. Immer bevor er in seinen Laden geht, steht etwa für Peter Wienhöfer erst einmal eine Runde Schwimmen auf dem Plan. Diese Routine gehöre nun bereits seit mehr als zehn Jahren zu seinem Alltag, erklärt der 67-jährige Schwimmer. Angst vor Ansteckungen hat er nicht, betont er. Im Wasser fühle er sich sicher vor Coronaviren.
Noch länger als Wienhöfer sind Karin Wülfing und Anneliese Oschwald im Besitz einer Frühschwimmerkarte für die Mählersbeck. Seit weit mehr als 20 Jahren verbringen sie fast jeden Sommermorgen in der Mählersbeck. „Und das tollste ist dabei die Atmosphäre, man kennt sich, redet miteinander und teilt Sorgen“, sagt Wülfing.
Dass die Besucherzahlen der vergangenen Jahre in diesem Sommer mit den Beschränkungen nicht erreicht werden können, ist allen Beteiligten bewusst. Trotzdem hofft man auf weitere Lockerungen der Regierung, so Michael Kieckbusch.
Wer einen Besuch im Bad plant, muss vorher ein Ticket über wuppertal-live.de erwerben. Wichtige Hinweise zu Eintrittspreisen, Tickets oder Öffnungszeiten sind auf der Seite der Stadt Wuppertal unter wuppertal.de zu finden.