Wupperverband investiert in die Kläranlage Kohlfurth

Die 1972 erbaute Anlage erhält ein effektiveres Blockheizkraftwerk. Der Grad der Eigenversorgung an Energie wird erhöht.

Foto: Wupperverband

Wuppertal. Der Ausbau der Kläranlagen hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die Wasserqualität in der Wupper zwischen Wuppertal und Leverkusen enorm verbessert hat. Von der Güteklasse 5 in den 1970er und 1980er Jahren bis zur heutigen Güteklasse 2 hat sich der „schwarze Fluss“ dank der verbesserten Abwasserreinigung wieder zu einem wertvollen Lebensraum entwickelt.

Eine wichtige Funktion in der Aufbereitung des Abwassers spielen die Kläranlagen. Die Abwasserreinigung hat sich seit Entstehung der Kläranlagen enorm entwickelt. Zunächst war es das Ziel, in einer mechanischen Reinigungsstufe nur grobe Schmutzstoffe zu entfernen, wie zum Beispiel Toilettenpapier, oder Stoffe, die sich absetzen, zum Beispiel Sand. Erst später kam eine biologische Reinigungsstufe hinzu, in der im Abwasser gelöste Stoffe entfernt wurden.

Die Kläranlage Burg in Solingen-Unterburg, die vor 55 Jahren (1962) in Betrieb ging und die Kläranlage Kohlfurth in Wuppertal-Kohlfurth die vor 45 Jahren (1972) den Betrieb aufnahm, sind zwei der insgesamt elf Kläranlagen des Wupperverbandes. Die Technik entwickelte sich kontinuierlich weiter, so dass die Reinigungsleistung aller Verbandskläranlagen gesteigert werden konnte. Die Anlagen wurden mehrmals erweitert und ausgebaut. Ein Meilenstein war der Ausbau zur weitergehenden Entfernung der Nährstoffe Stickstoff und Phosphor in der Kläranlage Burg von 1997 bis 2002 und in Kohlfurth von 1998 bis 2006.

Neben der Reinigungsleistung richtet sich der Blick des Wupperverbandes als Betreiber auch darauf, die Becken und Anlagenteile als Infrastruktur zu erhalten und zu modernisieren sowie Reinigungsverfahren und Energiemanagement zu optimieren. In der Kläranlage Burg wird noch bis 2018 eine Modernisierung umgesetzt, die unter anderem die Nachklärung und die Belebungsbecken umfasst.

Außerdem hatte der Wupperverband in 2014 ein neues Blockheizkraftwerk (BHKW) installiert. Dies erzeugt mehr Strom aus Klärgas als die alte BHKW-Anlage. Nun können rund 55 Prozent des Strombedarfs der Kläranlage durch die regenerative Energiequelle Klärgas gedeckt werden.

In der Kläranlage Kohlfurth soll im kommenden Herbst ebenfalls das vorhandene BHKW gegen ein neues, wirkungsvolleres ausgetauscht werden. 800 000 Euro investiert der Wupperverband. Bereits jetzt liegt der Grad der Eigenversorgung in der Kohlfurth bei durchschnittlich 85 Prozent. So tragen die Kläranlagen nicht nur zum Gewässerschutz, sondern auch zur Verringerung des CO2-Ausstoßes bei, da sie einen Großteil des benötigten Stroms selbst erzeugen.

Von der stinkenden Kloake hat sich die Wupper zu einem Fluss mit vielen Lebewesen entwickelt. Fischarten wie Lachse und Meerforellen finden wieder eine Heimat, ebenso wie der Eisvogel. Auch der Biber wurde schon gesichtet. Für die Menschen ist der Fluss attraktiv geworden. Sie finden an der Wupper Erholung und erleben den Fluss als attraktiven Lebensraum. Wupperpaten setzen sich ehrenamtlich für ihren Fluss ein. ab