Boxen Sieg im Revanche-Kampf für das Ziel Weltmeister
Yaser Yüksel kam mit 22 Jahren zum Faustkampf. Am Samstag tritt er in der Remise an.
(mjo) Yaser Yüksel ist 29 Jahre alt, seine Eltern stammen aus der Türkei. Er lebte in Duisburg-Hamborn und ist mittlerweile mit seiner Ehefrau und seinem kleinen Sohn nach Düsseldorf-Lierenfeld umgezogen. Er ist Berufsboxer im Super-Weltergewicht und kämpft im Rahmenprogramm des Boxabends am Samstag in der Remise gegen den Moldavier Octavian Gratii.
So weit nichts Ungewöhnliches, doch bei näherem Hinsehen kommt eine ganze Reihe Unerwartetes in seinem Lebenslauf um Vorschein. Yüksel begann nämlich mit dem Faustkampf erst mit 22 Jahren. „Vorher hatte ich mit Kampfsport, speziell mit Boxen, überhaupt nichts zu tun“, versichert er glaubhaft. „Der auslösende Faktor, wie ich zum Boxen kam, war eine Auseinandersetzung in Duisburg, bei der ich schlecht ausgesehen habe“, fährt er fort. Er informierte sich über das Boxen und erkannte schnell: „Das ist das Richtige für mich.“ Er meint damit nicht nur das Kämpferische, sondern auch die für den Erfolg im Boxsport unbedingt nötige mentale Härte. „Ich erkannte, dass man im Leben vieles schaffen kann, wenn man dafür hart arbeitet“. Seinen Zielen standen aber erst einmal Hindernisse im Weg, denn, wo er auch vorsprach, niemand gab ihm die Chance, Faustkämpfe als Amateur zu bestreiten. „Deshalb beschloss ich als 22Jähriger, als Profi in den Ring zu steigen.“ Das wäre ohne zwei Menschen in seinem Leben nicht möglich gewesen. „Meine Frau Eda stimmte sofort zu, als ich sie fragte, ob sie mich bei meinem Abenteuer, Boxer zu werden, begleiten möchte. Und ich bekam Hilfe von Ex-Profi Rüdiger May, der mir als mein erster Trainer die Türen zum Profiboxen geöffnet hat und mir die ersten Kämpfe, übrigens im Stahlwerk in Düsseldorf, verschafft hat.“ May erkannte schnell die Stärken des 1.72 Meter großen Yüksel, die Schlagstärke und vor allen Dingen die schnellen Beine. Mit diesen Stärken will sich der quirlige Halb-Weltergewichtler am Samstag gegen Gratii revanchieren für die Niederlage, die er gegen ihn schon einmal hinnehmen musste. Ein Sieg in der Remise wäre ein Schritt zu Yüksels unumstößlich feststehendes Ziel: „Ich will Weltmeister werden.“