NRW Zoff um Ansetzung des DEG-Spiels
Auch dank Manager Niki Mondt steht die DEG seit Jahren besser da als in der Etattabelle. Das gilt erst recht für den nächsten Gegner aus Bremerhaven.
42 Jahre ist Niki Mondt alt, und es ist keine unangemessene Übertreibung, wenn man sagt, dass Mondt den übergroßen Teil davon dem Eishockey gewidmet hat, genauer: der Düsseldorfer EG. Schon mit vier Jahren trat er dem Klub bei, verbrachte seine komplette Jugend an der Brehmstraße, danach stand er mit Unterbrechungen zehn Jahre für die Profis der DEG auf dem Eis, hat Höhen und Tiefen erlebt, war mal Meister, mal Letzter.
Nun ist er bereits im sechsten Jahr auf der Geschäftsstelle aktiv, seit 2017 als Sportlicher Leiter. Mondt plant den Kader und macht alles, was rund um ein Eishockey-Team sonst noch zu tun ist. Und er wird das weiter tun, wie berichtet, hat die DEG die Verträge mit ihrer Geschäftsleitung verlängert. Harald Wirtz, für den kaufmännischen Teil zuständig, bleibt bis 2023, Mondt, verantwortlich für den Sport, besitzt nun einen Vertrag bis 2024.
„Ich freue mich auf die Aufgabe“, sagt Mondt. Und die Freude beruht auf Gegenseitigkeit, Chefs, Trainer, Spieler und Fans sind überaus zufrieden mit dem Manager, der anfangs skeptisch als Notlösung beäugt wurde, sich aber schnell Respekt in der Branche verschafft hat. Weil er einen Job macht, für den andere Klubs zwei Leute eingestellt haben. Und weil die von ihm zusammengestellten Teams bislang stets besser abschnitten, als es das Budget hergegeben hätte. Auch aktuell steht die DEG gut da. Trotz des Sparkurses. Trotz der jüngsten Niederlagen gegen Mannheim und Bietigheim. Nach zehn Spieltagen steht die DEG auf Rang sieben der Deutschen Eishockey Liga (DEL) – obwohl sie in der Etattabelle deutlich weiter unten zu finden ist.
Am Donnerstagabend (19.30 Uhr) soll das so weitergehen. Gegen ein anderes Team, das seit Jahren über seine Verhältnisse spielt: das aus Bremerhaven. Seit seinem Aufstieg 2016 hat der Klub von der Nordseeküste jedes Jahr die Play-offs erreicht, vergangene Saison qualifizierte es sich gar für die Champions League, die nun aber für Terminstress sorgte. Am Dienstag stand das letzte Gruppenspiel an, gegen Sparta Prag hieß es 1:3, weswegen die Bremerhavener die K.O.-Phase verpassten. Weitaus mehr ärgerte Thomas Popiesch aber die Ansetzung des Spiels bei der DEG. „Für mich ist das katastrophal, wie in der DEL geplant wird. Das ist respektlos“, sagte der Trainer der „Nordsee-Zeitung“. Dass stets ein Spiel vom Freitag vorgezogen und mit größerem Aufwand von „Magentasport“ überragen wird, ist seit Jahren so. Aber dass ein Team donnerstags spielen muss, das in derselben Woche bereits im Europapokal aufs Eis musste, ist für Popiesch nicht nachvollziehbar.
Ob das für die DEG wirklich ein Vorteil sein wird, bleibt abzuwarten. Aber fest steht: Es sollte ein Sieg her, um nicht mit einer dritten Niederlage in Folge in einen Negativlauf zu kommen. Und es würde die Bremerhavener – derzeit Neunte – auf Abstand halten. Zwingend notwendig ist dafür eine bessere Chancenverwertung. Denn am Spielerischen lag es gegen Mannheim und Bietigheim nicht, die DEG war in beiden Spielen feldüberlegen.
Nun ist reines Chancenzählen aber am Ende auch etwas zu einfach, der Torabschluss ist ja eine Qualität an sich. Umso besser, dass Jerry D‘Amigo, der in Bietigheim früh raus musste musste, „nicht schwerer verletzt ist“, wie Mondt sagt, „vielleicht spielt er am Donnerstag sogar wieder“. Das würde die Siegchancen deutlich erhöhen für die DEG. Für den Klub, dessen Trikot Niki Mondt vor 38 Jahren zum ersten Mal überzog.