Nur 43 Punkte: ALBA Berlin noch nie so harmlos
Frankfurt/Main (dpa) - Nur 43 Punkte in 40 Spielminuten: Noch nie in der Geschichte der Basketball-Bundesliga ist der Spitzenclub ALBA Berlin in einer Partie so schlecht gewesen.
„Das war eines der hässlichsten Spiele, die ich jemals erlebt habe“, sagte Trainer Sasa Obradovic nach der 43:46 (24:20)-Pleite bei den Löwen Braunschweig. Ihren bisherigen Negativrekord hatten die Berliner 1992 aufgestellt. Damals brachten sie bei einer Niederlage in Leverkusen lediglich 49 Punkte zustande.
Obradovic schob den harmlosen Auftritt seines Teams vor allem auf die Doppelbelastung in Bundesliga und Eurocup. „Wir waren noch ein bisschen vom Spiel in Klaipeda beeinflusst“, sagte der Serbe. „Der Eurocup ist für uns im Fokus und im Moment wichtiger.“
13 Punkte reichten dem Berliner Dragan Milosavljevic, um am Samstagabend erfolgreichster Werfer dieser Partie zu sein. Auch Braunschweigs Trainer Raoul Korner sagte hinterher: „Es war bestimmt nicht das schönste Spiel der BBL-Geschichte.“ Aber das war ihm egal.
„Für uns ist das ein großer Sieg. Wir sind schon oft genug in Schönheit gestorben“, sagte Korner. „Wir wussten, dass wir ALBA nicht in den Rhythmus kommen lassen dürfen und defensiv gut spielen müssen, um eine Chance zu haben. Letztendlich haben beide Defensiv-Teams nicht in ihre Offensive gefunden.“
Die Berliner bleiben nach dieser Niederlage Tabellendritter, aber die Fraport Skyliners auf Rang vier sind nach ihrem insgesamt sechsten Sieg in Serie jetzt punktgleich. 88:73 (36:33) gewannen die Frankfurter gegen die Crailsheim Merlins.
„Wir haben ein schweres Spiel erwartet - und es wurde dann auch eins“, sagte Trainer Gordon Herbert. Sein bislang nur probehalber unter Vertrag genommener Spieler Philip Scrubb war dabei bereits zum zweiten Mal nacheinander so gut, dass die Skyliners ihn gleich nach der Partie bis zum Saisonende verpflichteten. „Ich bin in ein starkes Team gekommen und fühle mich hier sehr wohl“, sagte der Kanadier.
Im schwäbischen Derby beendeten die Tigers Tübingen eine seit sieben Spielen anhaltende Negativserie und gewannen gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg mit 94:84 (51:40). „Gratulation an Tübingen, sie haben heute verdient gewonnen“, sagte Ludwigsburgs Trainer John Patrick. „Wir haben das Spiel in den ersten 13 bis 14 Minuten verloren. Tübingen war in dieser Phase sehr konzentriert und hat uns für unsere schwache Defense bestraft.“ Die Gastgeber boten vor allem eine ungewöhnlich ausgeglichene Teamleistung: Gleich sieben Tübinger Spieler warfen mindestens einen Dreier. Ludwigsburg dagegen traf bei nur 24 Prozent seiner Würfe aus der Distanz.