11.11. um 11 Uhr 11: Der Karneval hat begonnen
Köln/Düsseldorf/Mainz (dpa) - Stimmungsaufheller in der dunklen Jahreszeit: In den rheinischen Karnevalshochburgen hat am Montag um 11 Uhr 11 wieder die närrische Zeit begonnen. Nach einer neunmonatigen Durststrecke feierten die Jecken unter wolkenlosem Himmel.
Auffallend viele Karnevalisten gingen diesmal in Soutane und spielten damit auf die Affäre um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst an. Ein Mann aus Limburg, der sich in Köln unter die Narren mischte, trug zum Beispiel einen 1000-Mark-Schein mit dem Porträt von Tebartz-van Elst auf der Stirn.
Auch der Düsseldorfer Hoppeditz zog in seiner ersten Rede nach dem Wiedererwachen den Limburger Bischof durch den Kakao - natürlich mit einem Seitenhieb gegen Köln: „Wer hat den Protz engagiert? Der Kölner Kardinal!“ Limburg gehört zur Kirchenprovinz Köln, und Kardinal Joachim Meisner galt lange als großer Förderer des angeschlagenen Bischofs.
Angesichts des guten Wetters war das Jeckenvolk diesmal besonders zahlreich auf den Beinen. In Düsseldorf wurden vor dem Rathaus mehrere tausend Karnevalisten Zeuge von Hoppeditz' Erwachen. In Köln musste der Heumarkt mit dem Dreigestirn und der zentralen Bühne schon frühzeitig abgeriegelt werden.
In Mainz wurde wie immer an diesem Tag das Närrische Grundgesetz verkündet. Aber auch fern des Rheins schunkelten sich die Narren warm, zum Beispiel in Bayern. Da heißt die Sache Fasching.
Die heiße Phase des Karnevals beginnt mit den großen Sitzungen im Januar und findet ihren Höhepunkt mit den Rosenmontagsumzügen. Bütten- und Kappenfeinde müssen diesmal besonders stark sein: Die Session dauert lange - erst am 5. März ist Aschermittwoch.