15-Millionen-Euro-Spende für Hamburger Kunsthalle
Hamburg (dpa) - Mit einer 15-Millionen-Euro-Spende des Unternehmers Alexander Otto will die Hamburger Kunsthalle eine umfangreiche Modernisierung starten. Kunsthallen-Direktor Hubertus Gaßner sprach von einem „historischen Augenblick“.
Es gehe nicht nur um einzelne Maßnahmen - vielmehr versuche man, die drei Gebäudekomplexe der Kunsthalle, die seit der Gründung vor 150 Jahren entstanden sind, zu einem großen Ganzen zusammenzufügen, sagte er am Dienstag auf einer Pressekonferenz.
Geplant ist unter anderem, mit dem historischen Haupteingang einen zentralen Eingangsbereich zu schaffen. „Wir geben der Kunsthalle ihr Herz zurück“, meinte Gaßner. Damit verbunden sei die Wiederbelebung des Foyers und Treppenhauses des Gründungsbaus, der bisherige Rundgang durch die Sammlung soll verbessert werden und ein zentraler Saal für Vorträge und Eröffnungen entstehen. Er hoffe, dass sich die Besucherzahlen ausbauen lassen und die Kunsthalle es unter die Top 5 der deutschen Kunstmuseen schaffe, sagte Otto.
Beginn der Bauarbeiten, deren Planung und Leitung Ottos Firma ECE übernehmen wird, soll im Herbst 2014 sein - die Fertigstellung ist für Ende 2015 vorgesehen. Die Kunsthalle bleibt während dieser Zeit geöffnet, nur einige Bereiche werden zwischenzeitlich geschlossen.
Neben Ottos Sachspende stellt die Stadt noch einmal vier Millionen Euro zur Verfügung, um die Depotflächen im Altbau des Museums zu sanieren. Mehr als 70 Prozent des Gesamtbestandes der Kunsthalle werde im Depot gelagert, betonte Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos). Eine angemessene Sicherung dieser Werke sei wichtig, „denn es geht um nichts weniger als das historische Erbe der Stadt“. Die Depotflächen seien seit vielen Jahren eigentlich unverändert geblieben.
„Wir werden es durch die Sanierung auch auf internationales Niveau bringen können“, sagte Kisseler, denn im internationalen Leihverkehr werde eine Sicherung der Kunstwerke immer wichtiger. Die Modernisierungsmaßnahmen garantierten nicht nur die Wirtschaftlichkeit des Museums. „Wir garantieren damit die Wettbewerbsfähigkeit der Kunsthalle“, betonte sie.
„Ich bin schon von Kindesalter an ein großer Fan der Kunsthalle gewesen, war immer wieder gerne zu Besuch und habe insbesondere die alten Meister, die alten Niederländer bestaunt“, erzählte Unternehmer Otto. In den vergangenen Jahren habe er immer mehr Einblick hinter die Kulissen bekommen und so sei ihm bei genauem Hinschauen doch aufgefallen, „dass die Präsentation der Kunstwerke wirklich inzwischen der Qualität der Sammlung nicht mehr gerecht wird“.
Im vergangenen Jahr hatte die Kunsthalle mit Publikumsmagneten wie Max Liebermann, Louise Bourgeois und Neo Rauch ihre Besucherzahlen gesteigert. Insgesamt kamen mehr als 381 000 Kunstinteressierte - das beste Ergebnis seit vier Jahren. Die Kunsthalle setzt sich aus den drei Gebäudekomplexen Altbau, Neubau und der Galerie der Gegenwart zusammen.