17-Jähriger tötet Mutter - Knapp fünf Jahre Haft
Bonn (dpa). Weil er seine eigene Mutter umgebracht hat, hat das Bonner Jugendschwurgericht einen 17-Jährigen zu vier Jahren und neun Monaten Jugendstrafe verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Bonner Schüler die von seinem Vater getrennt lebende 52-jährige Frau im Februar in Berlin mit 25 Messerstichen tötete.
Hintergrund des Verbrechens sei ein langjähriger, zermürbender „Rosenkrieg“ der Eltern gewesen, resümierte das Gericht. Das seit langem getrennte Elternpaar, das insgesamt vier Kinder hat, soll sich gegenseitig mit Prozessen und Strafanzeigen überzogen haben. Kurz vor der Tat hatte der Vater seinen Kindern erklärt, seine Ex-Frau ruiniere ihn mit Geld-Forderungen, so dass er sich nicht mehr um die Kinder kümmern könne. Wenn er nicht auswandere, komme er ins Gefängnis.
„Diese unwahre Behauptung war ein wesentlicher Grund, warum der Sohn sich auf den Weg nach Berlin gemacht hat“, urteilten die Bonner Richter. Der Angeklagte hatte im Prozess gestanden, dass er seine Mutter in Berlin zur Rede stellen wollte. Dabei sei es zum Streit gekommen. An Einzelheiten könne er sich nicht mehr erinnern. Er wisse nur, dass er plötzlich mit dem Messer in der Hand über seiner Mutter gestanden habe. Das Gericht attestierte ihm, die Tat im Zustand verminderter Steuerungsfähigkeit begangen zu haben.