Giftige Gase in den Schächten 18 Tote bei Grubenunglück in China
Peking (dpa) - Durch eine Gasvergiftung sind in einem chinesischen Kohlebergwerk 18 Kumpel ums Leben gekommen. Das Unglück passierte schon am Sonntag in der Jilinqiao-Grube in Huangfengqiao in der zentralchinesischen Provinz Hunan, wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
37 Bergarbeiter seien gerettet und zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden. Bergungsteams konnten nur mit Sauerstoffmasken in den Schacht. Ein Bergarbeiter berichtete der Staatsagentur, nach dem Gasleck habe ein Manager mehrere Arbeiter in das Bergwerk geschickt, um ihre Kollegen zu retten. Mehrere Mitglieder des Suchtrupps, darunter der Manager selbst, seien dabei ums Leben gekommen.
Die Behörden untersuchten die Ursache des Gasausbruchs und die Zusammensetzung des giftigen Gases. Verantwortliche für das Unglück seien festgenommen worden und würden nicht freigelassen, bis die Ergebnisse vorliegen, schrieb Xinhua. Später berichtete die Agentur, sechs verantwortliche Beamte, darunter der stellvertretende Kreisvorsitzende, seien freigestellt worden.
Ein anderer Arbeiter berichtete laut einem englischsprachigen Bericht bei Xinhua, eine aufgegebene Grube in der Nachbarschaft habe Gase von chemischen Abfällen ausgestoßen, die das Unglück ausgelöst haben könnten. Weitere Details wurden nicht bekannt. In der chinesischen Version des Berichts tauchte diese Zeugenaussage nicht auf.
Chinas Gruben gehören zu den gefährlichsten der Welt. Jedes Jahr kommen Tausende Kumpel ums Leben - im Verhältnis deutlich mehr als in anderen Teilen der Welt. Schlechte Sicherheitsvorkehrungen, mangelnde Aufsicht und auch Vetternwirtschaft mit lokalen Behörden gelten häufig als Ursachen. Über viele Unglücke wird nicht einmal berichtet. China ist der weltgrößte Produzent und Konsument von Kohle.