Deutsche unter den Opfern Osterurlaub auf Madeira endet in Tragödie - 28 Tote bei Busunglück

Funchal · Erschreckende Bilder aus Madeira: Ein Touristenbus verunglückt schwer. Dutzende Menschen kommen auf der „Blumeninsel“ tragisch ums Leben. Es sind Deutsche darunter.

Bei dem Busunfall mit 28 Toten auf der portugiesischen Insel Madeira sind am Mittwoch womöglich auch deutsche Touristen ums Leben gekommen.

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Der Osterurlaub unter südlicher Sonne ist für fast 30 Menschen auf Madeira tödlich geendet. Ein Bus, mit dem die Urlauber auf der portugiesischen Ferieninsel unterwegs waren, stürzte am frühen Mittwochabend eine Böschung hinunter auf ein Haus. Mindestens 28 Menschen überlebten dies nicht, wie der zuständige Bürgermeister Filipe Sousa dem portugiesischen Sender RTP3 bestätigte. Ihm zufolge waren es deutsche Touristen. Eine offizielle Bestätigung von deutscher Seite gab es nicht.

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sollen „möglicherweise“ auch Deutsche unter den Opfern sein. Nähere Angaben lagen zunächst nicht vor. Die Deutsche Botschaft in Lissabon bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass Deutsche unter den Opfern sind. Außerdem habe ein Vertreter der portugiesischen Regierung dem deutschen Botschafter in Portugal kondoliert. Damit verdichten sich die Hinweise, wonach es sich bei den 28 Opfern um Deutsche handelt. Der Vertreter Portugals für die Autonome Region Madeira, Ireneu Cabral Barreto, bedauere „den schweren Verkehrsunfall zutiefst“ und spreche den Angehörigen der Opfer „aufrichtiges Beileid“ aus, zitierte ihn die Zeitung „Observador“.

Die Nachrichtenagentur Lusa berichtete von insgesamt 51 Passagieren an Bord. 22 von ihnen seien unterschiedlich schwer verletzt worden und entweder vor Ort behandelt oder in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Funchal gebracht worden.

Rettungsdienste bergen Verletzte nach einem schweren Busunglück auf der portugiesischen Ferieninsel Madeira.

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„Mein Gott, ich bin sprachlos“, sagte Sousa. Der Fahrer hatte offenbar in einer Kurve die Kontrolle über den Bus verloren, der daraufhin einen Abhang hinunter in ein Wohnviertel stürzte. Auf Bildern war zu sehen, wie der weiße Reisebus völlig zerstört auf der Seite und teilweise auf einem roten Ziegeldach lag. Der Busfahrer und der Reiseleiter - beides Portugiesen - hätten verletzt überlebt, so der Bürgermeister.

Das Unglück ereignete sich dem örtlichen Zivilschutz zufolge gegen 18.30 Uhr in der östlich von Funchal gelegenen Gemeinde Caniço. Zwei Dutzend Rettungswagen waren im Einsatz, die Polizei riegelte den Unglücksort weiträumig ab. Auf Videos war zu sehen, wie Helfer Verletzte stützten und in Sicherheit brachten. Im Hintergrund waren Sirenen von Ambulanzen zu hören.

Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa wollte zunächst noch am Abend nach Madeira reisen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Jedoch würden die Militärflugzeuge möglicherweise gebraucht, um Verletzte auf das Festland zu bringen, hieß es. Sousa habe die Reise deshalb zunächst wieder abgesagt, wie Medien berichteten. „Dies ist ein Moment des Schmerzes, aber auch der Solidarität“, sagte der Präsident dem Nachrichtensender SIC Noticias.

Bundesregierung: „Entsetzliche Nachrichten aus Madeira“

Die Bundesregierung hat bestürzt auf das Busunglück in Madeira reagiert, bei dem vermutlich auch deutsche Touristen ums Leben gekommen sind. „Entsetzliche Nachrichten erreichen uns aus Madeira“, twitterte Regierungssprecher Steffen Seibert am späten Mittwochabend. „Unsere tiefe Trauer gilt all denen, die in dem verunglückten Bus ihr Leben verloren haben, unsere Gedanken sind bei den Verletzten.“ Besorgte Angehörige können sich laut Seibert an das Auswärtige Amt unter der Rufnummer 030/5000-2000 wenden.

(dpa/AFP/red)