31. Biennale von São Paulo eröffnet
São Paulo (dpa) - Die international renommierte Biennale von São Paulo ist am Samstag zum 31. Mal fürs Publikum eröffnet worden. Bis zum 7. Dezember sind in dem von Oscar Niemeyer entworfenen Matarazzo-Pavillon des Ibirapuera-Parks 81 Exponate von über hundert Künstlern aus 34 Ländern zu sehen.
Die Biennale steht unter dem Motto „Wie man über Dinge (...) kann, die es nicht gibt“, wobei der freie Platz alternativ für „sprechen“, „denken“, „lernen“, „kämpfen“ steht. Die nicht existierenden Dinge sind für die Kuratoren „die Aspekte der menschlichen Erlebnisse und Emotionen, die üblicherweise unaussprechbar bleiben“. Es gehe um die Sichtbarkeit der ungelösten gesellschaftlichen Konflikte, um das Umwandlungspotenzial der Kunst und der Möglichkeit, eine andere Welt zu erdenken.
Die Werke werden als individuelle oder kollektive Projekte ausgestellt, die in den meisten Fällen von den Künstlern auf dem Biennale-Gelände kreiert wurden. Unter ihnen die utopischen „Landkarten“ des Chinesen Qiu Zhije und das „Blutbad“ des Brasilianers Thiago Martins de Melo, Gemälde und Skulpturen um die Vernichtung der Urbevölkerung am Amazonas.
Dem Kuratorenteam gehören der Engländer Charles Esche, die Israelis Galit Eilat und Oren Sagiv, die Spanier Nuria Enguita Mayo und Pablo Lafuente sowie die Brasilianerin Luiza Proença an. Die Biennale von São Paulo wird seit 1951 ausgerichtet und ist nach Venedig die zweitälteste Kunstbiennale.