59 Hotdogs in zwölf Minuten
In den USA ist das Verschlingen riesiger Mengen Essen Profisport für Dünne. FOTOS vom Wettessen
Washington. Früher waren sie schwer übergewichtige Außenseiter, die ausgelacht wurden, wenn sie bei Kirmesveranstaltungen um die Wette aßen. Heute verstehen sie sich als Leistungssportler, die Fanklubs haben, bis zu sechsstellige Gehälter kassieren und im Fernsehen als Stars gefeiert werden: Amerikas Wettesser sind groß im Kommen, und dieses Jahr wird es besonders spannend.
Denn der seit Jahren unbestrittene Weltmeister Takeru Kobayashi bekommt Konkurrenz. Seinen Weltrekord, der seit 2001 Bestand hatte, musste er an den Senkrechtstarter Joey Chestnut abgeben. Der 23-Jährige verschlang innerhalb von zwölf Minuten 59 Hot Dogs.
An jedem Wochenende fressen sich überall in den USA die Wettesser durch Berge von Fast Food. Das Ziel: die nationale Meisterschaft am amerikanischen Unabhängikeitstag. Unter einem Blitzlichtgewitter der Fotografen und Fernsehkameras schieben sie sich in unglaublichem Tempo in Weißbrot gewickelte Würste zwischen die Zähne. Dem Sieger winken neben zehntausend Dollar Preisgeld auch Werbeverträgen mit amerikanischen Imbissketten sowie Auftritten in führenden Talkshows.
Als technisch bester Esser gilt Kobayashi. Er bricht jeden Hot Dog in zwei Hälften und schiebt eine nach der anderen im viersekündigen Abstand in den Mund. Die Kiefer mahlen nicht, und auch beim Schlucken regt sich nicht einmal die Kehle.
Männersport Unter den besten 20 der Weltrangliste ist nur eine Frau. Sie ist Inhaberin eines Fastfood-Restaurants. Ihre Rekorde: In weniger als sieben Minuten aß sie 65 hartgekochte Eier, und in zehn Minuten verschlang sie elf Pfund Käsekuchen.
Ekel-Rekord Der ehemalige Weltmeister Japaner Takeru Kobayashi hält den wohl skurrilsten und sicher einen der abstoßendsten Rekorde: Er schaffte es, in weniger als zehn Minuten 57 Kuhhirne herunterzuschlingen.