Katastrophe verhindert 60 Schüler entgehen in letzter Minute Crash auf Bahnübergang

Buxtehude (dpa) - In letzter Minute sind 60 Kinder in Buxtehude vor einem schweren Unfall bewahrt worden: Ihr Schulbus war auf einem Bahnübergang liegen geblieben und wurde dort von einem Zug erfasst.

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Der 23 Jahre alten Busfahrerin gelang es vor dem Crash noch knapp, alle Kinder rechtzeitig aus dem Fahrzeug zu schicken. „Die Frau hat durch ihr schnelles Handeln verhindert, dass Schlimmeres passiert ist“, sagte Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Nur knapp 60 Sekunden später krachte der Zug in den hinteren Teil des Gelenkbusses.

Auch Schüler Marvin Schulz saß im Bus, als dieser plötzlich auf dem Bahnübergang stehen blieben. „Auf einmal rief einer, „Oh Gott, da kommt ein Zug“ und dann gingen auch schon die Schranken runter“, beschrieb der 15-Jährige die Situation. Den herannahenden Zug hätten sie schon vom Busfenster aus gesehen, viele Kinder seien in Panik geraten. Die Fahrerin reagierte schnell und schickte die Schüler aus dem Bus.

Wenige Meter vom Bahnübergang entfernt beobachteten sie den Aufprall des Zuges von einer Parallelstraße aus. Verletzt wurde von ihnen niemand. Marvin filmte das Unglück mit seiner Handykamera. „Alle haben rumgeschrien, alle hatten zittrige Beine“, sagte der Schüler. Die Busfahrerin erlitt einen Schock. Im Zug wurde ein Mensch leicht verletzt.

Der Bus war auf dem Weg zum Schulzentrum Süd nach Buxtehude in Niedersachsen. Wegen Straßenbauarbeiten fuhr er auf einer Umleitungsstrecke über den Bahnübergang. Nach ersten Erkenntnissen war der Gelenkbus auf dem Übergang eingeknickt, das Fahrzeug ließ sich nicht mehr starten. Als alle Kinder den Bus verlassen hatten, versuchte die Fahrerin noch, Kontakt mit der Bahn aufzunehmen.

Der Lokführer habe nach Angaben der Polizei noch probiert, den Zug per Notbremsung zum Stehen zu bringen. Bei dem Zusammenstoß entstand ein Schaden von mindestens 300 000 Euro. Die Bahnstrecke zwischen Buxtehude und Stade sollte wegen der Räumungsarbeiten voraussichtlich bis zum späten Abend gesperrt bleiben, sagte eine Bahnsprecherin. Als Ersatzverkehr wurden Busse eingesetzt.