A wie Akkreditierung: Ein ABC für Erstsemester
Berlin (dpa/tmn) - Die Uni ist eine Welt für sich - mit eigenen Regeln und Begriffen. Angesichts von KVV, CP und CT versteht mancher Hochschul-Neuling erst einmal nur Bahnhof. Doch keine Panik: Mit ein wenig Übung sind die Kürzel schon bald selbstverständlich.
Aller Anfang ist schwer, sagt der Volksmund. Und so wird es auch manchem Studienanfänger von Zeit zu Zeit gehen. Irgendeiner will ein KVV kaufen gehen und ein anderer möglichst bald HiWi werden. Häh? Damit Erstsemester in dem Wirrwarr halbwegs den Überblick behalten, sollten sie die wichtigsten Begriffe von A bis Z des Uni-Betriebs kennen:
Akkreditierung: Ist ein Studiengang akkreditiert, dann hat er eine Art Gütesiegel. Ein Akkreditierungsrat hat geprüft, dass das Studienangebot bestimmten Mindestanforderungen entspricht und studierbar ist. In Zukunft sollen alle Bachelor- und Masterangebote das Gütesiegel haben, so die Strukturvorgaben der Kultusministerkonferenz. Die Meinung der Studenten ist übrigens auch gefragt. Wer mitmachen möchte, muss sich vom Allgemeinen Studierenden Ausschuss (AStA) in den Akkreditierungsrat entsenden lassen.
Bafög: Studenten, die für ihren Lebensunterhalt nicht genug Geld von ihren Eltern bekommen, können Hilfe vom Staat in Anspruch nehmen. Diese Hilfe nennt man Bafög. Im Monat gibt es maximal 670 Euro und am Ende des Studiums muss das Geld zum Teil zurückgezahlt werden. Übrigens: Viele Studenten denken, dass sie keinen Anspruch auf Bafög haben, weil ihre Eltern zuviel verdienen. Das Deutsche Studentenwerk weist darauf hin, dass junge Menschen die Grenze oft falsch einschätzen. „Es können wesentlich mehr Studenten eine Förderung erhalten als einen Antrag stellen“, sagt Stefan Grob vom Deutschen Studentenwerk.
Credit Point (CP): Credit Points sind die Belohnung für die erfolgreiche Teilnahme an einem Modul. Sie bescheinigen, dass der Student die geforderte Leistung erbracht hat. Wie anstrengend ein Modul ist, können Studenten an der Anzahl der Credit Points ablesen. Die Universität rechnet, dass ein Credit Point etwa einem Arbeitsaufwand von 25 bis 30 Stunden entspricht. Die Credit Points werden dann im Laufe des Studiums immer mehr. Und wenn etwa bei einem sechs Semester langen Bachelor 180 Punkte erreicht sind, gibt es den Abschluss.
Cum tempore (CT): Der Begriff cum tempore kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „mit Zeit“. Es wird auch oft vom akademischen Viertel gesprochen. Veranstaltungen die c.t. anfangen, beginnen nicht zur vollen Stunde, sondern 15 Minuten später. Veranstaltungen „sine tempore“ beginnen zu genau der Uhrzeit, die angegeben ist.
Deutschland-Stipendium: Das Deutschland-Stipendium ist brandneu. Es wurde im Sommersemester 2011 zum ersten Mal vergeben - auf Initiative der Bundesregierung. Die Idee ist, dass ausgewählte Studenten einen Festbetrag von 300 Euro im Monat als Stipendium bekommen. Anders als das Bafög muss das Geld am Ende des Studiums nicht zurückgezahlt werden. Es ist auch unerheblich, wie viel die Eltern verdienen. Gefördert werden Studenten, die gute Noten sowie einen interessanten Lebenslauf haben und sich gesellschaftlich engagieren. Bewerbungen sind an der Hochschule einzureichen.
Erasmus: Erasmus ist das älteste Austauschprogramm der Europäischen Union. Wer etwa ein Semester in Frankreich, Polen oder Dänemark studieren möchte, der nimmt meist am Erasmus-Programm teil. Mit der Planung dafür können junge Leute fast nicht früh genug beginnen. „Am besten ist es, gleich im ersten Semester anzufangen“, rät Claudius Habbich vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) in Bonn. Die Vorbereitung könne vom ersten Wunsch bis zur Umsetzung bis zu eineinhalb Jahre dauern.
Hiwi: Hiwi ist die Abkürzung für Hilfswissenschaftler. Wer eine Stelle als studentischer Hiwi hat, arbeitet parallel zum Studium am Lehrstuhl und ist dort ein bisschen Mädchen für alles. Der Vorteil des Jobs liegt auf der Hand: Anders als bei Kellnern oder Taxi fahren, bringt einen die Tätigkeit im Studium weiter. Stefan Grob vom Deutschen Studentenwerk rät jedoch, im Bachelor pro Woche nicht mehr als einen Tag für einen Nebenjob einzuplanen.
KVV: Während das allgemeine Vorlesungsverzeichnis ein paar hundert Seiten enthält, bringt es das kommentierte Vorlesungsverzeichnis (KVV) nur noch auf einen Bruchteil davon. Der Unterschied: Ersteres gibt die Uni heraus, und es enthält sämtliche Veranstaltungen während des Semesters. Letzteres machen die Fakultäten und enthält nur noch die Veranstaltungen, die es in ihrem Fachbereich gibt. Noch dazu sind sie mit Hinweisen zum Inhalt der Veranstaltung und zu den Anforderungen versehen. Ein Muss, nicht nur für den Erstsemester.
ZSB: Die Zentrale Studienberatung gibt es an jeder Uni und ihre Aufgabe ist es, Tipps beim Studieneinstieg, beim Studienverlauf und beim Studienabschluss zu geben. Kurz: Wenn der Student Fragen hat, findet er dort Ansprechpartner.