A1: Lkw-Fahrer ignorieren die Brücken-Sperrung
Bis zu 500 schwere Transporter zählt die Polizei stündlich trotz Fahrverbots auf der A 1 zwischen Köln und Leverkusen.
Leverkusen. Viele Lastwagen halten sich nicht an das für sie geltende Verbot und nutzen die Rheinbrücke zwischen Köln und Leverkusen weiterhin. Im Berufsverkehr zählte die Kölner Polizei am Montag 500 Lastwagen pro Stunde, auch später waren es stündlich noch bis zu 160 Lkw und Kleintransporter, sagte Polizeisprecher André Faßbender.
Die Rheinbrücke an der A 1 war am Freitag für Lastwagen, größere Lieferwagen und Wohnmobile gesperrt worden. Die Sperrung gilt für Fahrzeuge mit einem Gewicht ab 3,5 Tonnen. Grund dafür sind Risse in der Brücke.
„Wir kontrollieren, ob sich die betroffenen Fahrer an das Verbot halten, aber das ist nicht leicht“, sagte Faßbender. Die Polizei könne die Lkw nicht einfach mit einer Kelle rauswinken, vielmehr müssten die Beamten die Fahrer von der Autobahn runterlotsen.
„Ab einem bestimmten Punkt gibt es für die Fahrer keine Möglichkeit mehr, von der Autobahn abzufahren“, sagte Bernhard Meier, Sprecher des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums. Man könne den Fahrern keinen Vorwurf machen. Zurzeit werde die Beschilderung verbessert, so dass die Lastwagenfahrer früher auf das Fahrverbot aufmerksam gemacht werden.
Faßbender hielt die Hinweisschilder aber für ausreichend: Die elektronischen Anzeigetafeln warnten früh genug. Die Lkw-Fahrer widersetzen sich dem Verbot meist bewusst, glaubt er. „Sie nehmen in Kauf, dass sie erwischt werden. Die Strafe beträgt nämlich nur 20 Euro.“ Der Umweg hingegen beträgt für die Fahrer bis zu 70 Kilometer. Das kostet Zeit und Geld, wenn man bedenkt, dass ein Lkw im Durchschnitt 30 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern verbraucht.
Montag untersuchten Experten die Brücke weiter, um zu klären, ob sich die Schäden verschlimmern. Erst Ende der Woche sei mit einem Ergebnis zu rechnen, sagte Meier. Dann sei klar, ob die Schäden reparabel sind.
Auch wenn sich Lkw nicht an das Verbot halten, sei die Brücke weiterhin sicher. „Die Belastung ist durch die schweren Fahrzeuge erhöht, die Schwingungen fördern weitere Risse und erschweren die Reparatur“, sagte Meier, Sprecher.
Sowohl das Ministerium als auch die Kölner Polizei appellieren deshalb an die Vernunft der betroffenen Fahrer. „Im Sinne der Allgemeinheit wäre es richtig und wichtig, sich an das Verbot zu halten“, sagte der Kölner Polizeichef Wolfgang Albers.