Abgesacktes Kaufhaus: Hohlräume unterm Bau
Gutachten: Kalkschichten sollen ausgespült sein.
Heerlen. Ein geologisches Gutachten, das Licht in das Dunkel um das Absacken des Heerlener Einkaufszentrum „´t Loon“ bringen soll, sieht Hohlraumbildungen in einer Tiefe von 30 bis 50 Metern als Ursache des Unglücks.
Das Gutachten ist durch die Stadt Heerlen freigegeben worden. Einstürzende alte Kohlenstollen oder Veränderungen des Grundwasserstandes seien demnach ausgeschlossen. Bei Minenschächten müsste laut Gutachten die Versackung stärker sein.
Die Hohlräume könnten durch das Ausspülen von Kalkschichten entstehen. Auch das schwere Erdbeben vom 13. April 1992 wird als Auslöser gehandelt. Keine Rede ist bislang vom leichteren Erdbeben am 8. September dieses Jahres, dessen Epizentrum bei Goch lag.
Tatsächlich aber ist die Gegend knapp südlich von Heerlen, rund um Kerkrade, als Erdbebengebiet bekannt. Zum letzten Mal wackelte direkt unter Heerlen der Boden — für Menschen nicht spürbar — am 1. Dezember, an dem Tag, als das Einkaufszentrum komplett gesperrt wurde.
Die Stadt Heerlen hat, wie niederländische Medien berichten, schon weit länger als erst seit Oktober von den Problemen rund um das Einkaufszentrum gewusst. Erste Absackungen seien bereits im Jahr 2002 erkennbar gewesen, damals hätten sich Risse an drei Stützpfeilern gezeigt. Seitdem sei der Garagenboden um etwa 13 bis 18 Zentimeter abgesackt.
Die Abrissarbeiten verlaufen planmäßig. Bislang arbeiten die Mitarbeiter des Abbruchunternehmens täglich von 6 bis 20 Uhr. Es sei aber auch möglich, rund um die Uhr zu arbeiten, wenn nur so der Plan eingehalten werden könne, teilten die Verantwortlichen mit. Der Plan ist, dass die 40 Geschäfte, die in „´t Loon“ bleiben können, am 23. Dezember ihre Pforten wieder öffnen.