Ägyptologe Seidlmayer erhält Gerda Henkel Preis
Düsseldorf (dpa) - Der Ägyptologe Stephan Seidlmayer, Leiter des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Kairo, erhält den mit 100 000 Euro dotierten Gerda Henkel Preis 2014.
Seidlmayer befördere den „kulturhistorischen Dialog zwischen Deutschland und Ägypten“, teilte die Düsseldorfer Gerda Henkel Stiftung mit.
Gerade in „politisch schwieriger Zeit“ leisteten Seidlmayer und seine Kollegen in Kairo „wesentliche Beiträge für den internationalen akademischen Austausch“, sagte der Stiftungsvorsitzende Michael Hanssler. Seidlmayer leitet in Ägypten unter anderem Grabungen auf der Nilinsel „Elephantine“ sowie ein Projekt für ein „Altägyptisches Wörterbuch“ an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Der Preis wird am 13. Oktober in Düsseldorf überreicht. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre für herausragende Forschungsleistungen im Bereich der Historischen Geisteswissenschaften verliehen.
Der gebürtige Würzburger Seidlmayer (56) leitet seit 2009 die Abteilung Kairo des DAI. Zuvor war der Archäologe und Philologe Professor für Ägyptologie an der Freien Universität Berlin und hatte an zahlreichen internationalen Grabungskampagnen teilgenommen. Schon als Student arbeitete er 1978 als Ausgrabungshelfer im Nildelta.
Seidlmayer verbindet nach Ansicht der Jury „höchste wissenschaftliche Expertise mit wirkungsvoller, wissenschafts- und kulturpolitischer Praxis“. Er zähle „international zu den renommiertesten Vertretern seines Faches“.
Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem der Historiker Jürgen Osterhammel, die Islamwissenschaftlerin Gudrun Krämer und der Soziologe Richard Sennett. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 1976 weltweit rund 6000 Forschungsvorhaben im Bereich der Historischen Geisteswissenschaften mit rund 120 Millionen Euro gefördert.