Albertville-Realschule wird saniert - Unterricht vorerst in Containern
Winnenden. Die Schüler der vom Amoklauf verwüstetenAlbertville-Realschule in Winnenden (Baden-Württemberg) werden nacheiner Sanierung in ihre Klassenräume zurückkehren.
Dies beschloss gutzehn Wochen nach der Bluttat ein Arbeitskreis mit Vertretern vonSchülern, Lehrern, Kultusverwaltung und Psychologen.
„Wir wollen allewieder zurück in die Albertville-Realschule“, sagte OberbürgermeisterBernhard Fritz am Montag in Winnenden. Wann genau die Schüler in dasGebäude zurückkehren, steht nicht fest. Es könnte noch Jahre dauern.
Bis zum Sommer soll die Renovierung und Erweiterung in groben Zügengeplant sein. Im kommenden Jahr kann dann die Ausschreibung derAufträge für die Albertville-Realschule „neuer Prägung“ starten. Bisdahin werden die rund 600 Schülern in einem Containerkomplex hinter derSchule unterrichtet, den sie am Montag bezogen.
Der 17-jährige Tim K., ein ehemaliger Schüler, hatte am 11. März dasGebäude gestürmt und acht Schülerinnen, einen Schüler und dreiLehrerinnen erschossen. Auf seiner Flucht ermordete er drei weitereMenschen und tötete sich dann in Wendlingen selbst.
Die Kinder und Jugendlichen waren nach der Bluttat jeweils in ihrenJahrgängen an sechs Standorten unterrichtet und am Montag in die neueSchule aus 165 Containern zurückgeholt worden. DieElternbeiratsvorsitzende Annette Frik-Helber sagte: „Die Schüler undEltern freuen sich sehr, ab heute wieder eine Schule zu sein.“ Wichtigsei, dass alle Schüler und Lehrer sich wiedersehen.
Zu den Motiven fürden geplanten Wiedereinzug in die Schule sagte sie mit Blick auf denTäter: „Er hat uns viel genommen, aber jetzt nicht auch noch unsereSchule. Diese Schule lassen wir uns nicht nehmen.“
Die Pläne in Winnenden erinnern an das Vorgehen in Erfurt nach demSchulmassaker an dem dortigen Gutenberg-Gymnasium vor sieben Jahren.Die Schule war mit zehn Millionen Euro renoviert und drei Jahre nachdem Amoklauf eines Ex-Schülers mit 16 Toten wieder eröffnet worden.