Alles für den Honig: App zu bienenfreundlichen Pflanzen
Meckenheim/Bonn (dpa) - Den Bienen geht es vielerorts nicht gut - auch in Deutschland nicht. Das Bundeslandwirtschaftsministerium will die Bevölkerung ermuntern, den Insekten zu helfen. Blühende Pflanzen sind gefragt - Tipps dafür gibt eine App.
„Wir brauchen mehr bienenfreundliche Pflanzen in unseren Gärten und auf den Balkonen“, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU). „Wir alle können etwas tun für den Schutz der Bienen.“
Schmidt stellte die Aktion „Bienen füttern“ und eine Bienen-App vor. Die App enthält Informationen zu bienenfreundlichen Pflanzen. Mit dem kostenlosen Programm sei es einfacher, solche Pflanzen im Geschäft zu erkennen, sagte Schmidt. Blütennektar ist das Grundnahrungsmittel der Bienen. Es wird aber für sie immer schwieriger, ausreichend Nahrung zu finden.
Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums gibt es rund 750 000 Bienenvölker in Deutschland. Das übliche Wintersterben habe sich in diesem Winter in Grenzen gehalten, sagte der Präsident des Deutschen Imkerbundes, Peter Maske. Im Schnitt seien unter zehn Prozent der Völker verendet.
Ziel der Aktion für mehr „Bienenfutter“ sei es auch, die Bevölkerung für die Bedeutung der Insekten zu sensibilisieren und ihnen Ängste zu nehmen, sagte Schmidt. „Bienen stechen nicht, wenn sie nicht gereizt werden.“ Die Tiere seien nicht nur wichtig für die Honigproduktion, sondern als Bestäuber auch für Ernteerträge und Artenvielfalt.
Sein Ministerium setze sich für einen „bienenfreundlicheren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln“ ein, sagte Schmidt. Bestimmte Pestizide gelten neben der Varroa-Milbe, der verbreiteten Monokultur auf Agrargroßflächen und insgesamt schlechteren Umweltbedingungen als mitverantwortlich für die Gefährdung von Bienenvölkern.
In vielen Gartencentern würden nun deutschlandweit Pflanzen und Sträucher extra als bienenfreundlich gekennzeichnet und präsentiert, sagte der Präsident des Verbands Deutscher Garten-Center (VDG), Peter Botz. „Gerade bei jungen Menschen erleben wir, dass blühende Balkone, Gärten oder Flächen mitten in der Großstadt wieder stark im Kommen sind.“