Altenpflegerin wollte 91-Jährige töten
Eine Kollegin hält die betrunkene Frau davon ab, die Bewohnerin mit einem Kissen zu ersticken. Heimleitung zu spät informiert.
Oldenburg. Eine betrunkene Altenpflegerin soll in einem Oldenburger Altenheim versucht haben, eine 91-jährige Bewohnerin zu ersticken. Eine andere Betreuerin habe die Pflegerin nur mit großer Mühe vom Bett der Frau wegziehen können, teilte die Polizei am Freitag in Oldenburg mit.
Nach der Tat arbeitete die 36-jährige Altenpflegeassistentin wohl noch einige Tage weiter in dem Heim. Die Lebensretterin habe die Heimleitung erst vier Tage nach dem Verbrechen informiert. Diese wiederum habe die Polizei erst Mittwoch eingeschaltet. „Das ist sehr ärgerlich und nicht nachvollziehbar“, sagte ein Polizeisprecher.
Die Tat hatte sich am 7. Februar ereignet. Die Pflegerin habe die Decke über das Gesicht der Seniorin gezogen und deren Kopf gegen die Matratze gedrückt. Alarmiert von den Schreien sei die 26-jährige Kollegin in das Zimmer gestürmt. Die mutmaßliche Täterin sitzt nun wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft. Sie wurde entlassen.
Die Polizei geht davon aus, dass der Tat ein länger schwelender Streit zwischen der 91-Jährigen und der Pflegerin vorausging. Nach Aussage der 26-Jährigen, die Schlimmeres verhinderte, war die ältere Kollegin bei der Tat betrunken. Diese habe immer wieder versucht, an das Bett der alten Frau heranzukommen.
Warum die Heimleitung nicht direkt die Polizei einschaltete, war den Ermittlern nicht bekannt. Von der 36-jährigen Pflegerin war laut Polizei nach der Tat weiter Gefahr für die Heimbewohner ausgegangen. dpa