Ausstellung in London Amerika nach dem Sturz: Malerei der 1930er Jahre
London (dpa) - Börsensturz, Depression, Landflucht, Migration, Rassismus und aufkeimender Faschismus in Europa - das ist der Kontext für viele Künstler des Amerikanischen Realismus der 1930er Jahre.
Die Ausstellung „America after the Fall“ (Amerika nach dem Sturz) in der Royal Academy in London zeigt 45 Gemälde von 32 Künstlern der damaligen Zeit.
Die Kuratoren sehen Parallelen zur Gegenwart. „Die Bilder spiegeln die große Angst und Unsicherheit in der Gesellschaft wider. Niemand wusste genau, wohin es geht - so ist es heute auch wieder“, sagte Chefkurator Adrian Locke der Deutschen Presse-Agentur.
Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Art Institute of Chicago entstand, läuft vom 25. Februarbis zum 4. Juni.
Kernstück ist das realistische Ölgemälde „American Gothic“ von Grant Wood (1930), das nach Paris jetzt auch erstmals in London gezeigt wird. Aufwühlende Bilder von rassistisch motivierter Lynchjustiz („American Justice“ von Joe Jones), Ausbeutung, Gewalt und Zerstörung werden gezeigt. Die Gemälde „Cotton Pickers“ von Thomas Hart Benton oder „Rinderschädel mit Kaliko-Rosen“ von Georgia O'Keeffe zählen zu den Highlights.
Die bahnbrechenden Bilder zeigen nach Angaben der Galerie, wie „Kreativität, Experimentieren und revolutionäre Vision zu einer Zeit großer Unsicherheit gedeihen können“.