Amok-Schütze von Düsseldorf soll in Psychiatrie
Düsseldorf (dpa) - Der Amok-Schütze vom Düsseldorfer Hauptbahnhof soll dauerhaft in einer geschlossenen Anstalt untergebracht werden. Das hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf beim Landgericht beantragt, wie die Behörde auf Anfrage bestätigte.
Ein Termin für die Verhandlung des Falls stehe noch nicht fest, teilte das Gericht mit. Der Bochumer soll psychisch krank und mindestens vermindert schuldfähig, wenn nicht schuldunfähig sein.
Der 48-Jährige soll Ende Mai schwer bewaffnet nach Düsseldorf gereist sein und noch im Hauptbahnhof inmitten hunderter Menschen das Feuer auf Polizisten eröffnet haben. Auf dem Bahnhofsvorplatz nahm er, so der Vorwurf, eine 22-Jährige als Schutzschild und schoss ihr vor den Augen von sieben Polizisten und zahlreichen Passanten in den Hinterkopf. Die Frau überlebte, weil die Kugel der altertümlichen Waffe ihren Schädel nicht durchschlug und in der Kopfhaut steckenblieb. Dann konnte der Mann überwältigt werden.
Er war mit sechs geladenen Pistolen und einem Messer in die Landeshauptstadt gereist. Er habe eine Behörde aufsuchen wollen, es sei um Sozialleistungen gegangen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Welche Behörde der Bochumer im Visier hatte, habe er nicht verraten. Noch im Bahnhof waren Bundespolizisten auf ihn aufmerksam geworden, weil er auffällig gestikulierte und verwirrt wirkte. Als die Beamten ihn ansprachen, drehte sich der 48-Jährige wortlos um und schoss - verfehlte aber die Polizisten.