Angehörige von MH370-Opfern lehnen Entschädigung ab
Peking/Kuala Lumpur (dpa) - Angehörige von mindestens zwei Passagieren des verschollenen Flugs MH370 lehnen die angebotene Entschädigung ab, solange das Flugzeug nicht gefunden wird.
Das Geld zu akzeptieren, könne sich als Fehler erweisen, sagten die chinesischen Angehörigen der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag. Die malaysische Regierung versicherte, dass die Suche weitergehe. Diesen Montag ist das Flugzeug seit 100 Tagen verschwunden.
Versicherer haben damit begonnen, Angehörigen erste Zahlungen von je 50 000 US-Dollar (rund 37 000 Euro) zu leisten. Das Flugzeug der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord war am 8. März kurz nach dem Start in Kuala Lumpur vom Radar verschwunden. Es sollte nach Peking fliegen. 154 der Insassen waren Chinesen.
Ermittler glauben, dass die Maschine ihren Kurs umkehrte, mehrere Stunden über den Indischen Ozean flog und dann abstürzte. Es wurden aber in der vermuteten Absturzregion westlich von Australien bisher trotz intensiver Suche keine Wrackteile entdeckt.
Wen Wancheng, Vater eines Passagiers, sagte der dpa, es wäre ein Fehler, das Geld anzunehmen, bevor man wisse, was wirklich mit dem Flugzeug geschehen sei. Denn dies könne die Ermittler dazu verleiten, in ihren Bemühungen, die Maschine zu finden, nachzulassen. Ähnlich äußerte sich Zhang Piao, Ehefrau eines Passagiers. Wenn man das Geld annehme, erkenne man an, dass die Passagiere tot seien, sagte sie.
Malaysias Verkehrsminister Hishammuddin Hussein versucht am Sonntag die Befürchtungen zu zerstreuen, die Behörden könnten in ihrem Eifer nachlassen. „Wir können und wollen nicht ruhen, bis MH370 gefunden ist“, sagte er. Die Angehörigen von Besatzung und Passagieren würden nicht im Stich gelassen. Der Minister dankte Australien, China und den anderen Ländern, die sich an der Suche beteiligten. Trotz aller Kritik an den malaysischen Behörden sei er zuversichtlich, dass die Anstrengungen seines Landes gewürdigt würden. „Die Geschichte wird uns positiv beurteilen“, sagte er.