Frühjahrsbelebung Arbeitsmarkt in NRW trotz Corona und Ukraine-Krieg stabil

Düsseldorf · Der Krieg in der Ukraine kann bisher weder den deutschen noch den NRW-Arbeitsmarkt erschüttern. Die Arbeitslosigkeit sank auch im April weiter. Probleme gibt es weiter bei der Ausbildung.

Dank einer weiteren Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland weiter gesunken.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Trotz des Ukraine-Krieges und der Corona-Pandemie erweist sich der Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen als stabil. „Die Zahl der Arbeitslosen ist im zurückliegenden Monat auf den zweitniedrigsten Stand in einem April seit 1992 gesunken“, sagte der Chef der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, Thorsten Withake, am Dienstag in Düsseldorf. Nur im April 2019 seien weniger Menschen arbeitslos gemeldet gewesen.

„Trotz vieler Unwägbarkeiten, die derzeit die Wirtschaft in NRW und auch global bewegen, hat sich der Arbeitsmarkt im April weiter solide entwickelt“, sagte Withake. Die Zahl der Arbeitslosen sank im April gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent auf 645 664 Personen. Damit fiel der saisonübliche Rückgang nur geringfügig schwächer aus als im langjährigen Mittel.

Gegenüber dem Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit um 103 564 Personen oder 13,8 Prozent zurück. Die Arbeitslosenquote sank von 6,7 Prozent im März auf 6,6 Prozent im April. Gleichzeitig stieg in NRW die Zahl der gemeldeten offenen Stellen weiter und erreichte mit 169.215 den bislang höchsten Stand in einem April.

Dank einer weiteren Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland weiter gesunken. Im April waren 2,309 Millionen Menschen ohne Job. Das sind 53.000 weniger als im März und 462.000 weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte. Die Quote sank um 0,1 Punkte auf 5,0 Prozent. Im Vergleich zum April 2021 sank sie sogar um einen kompletten Prozentpunkt.

Auch bundesweit zeigt sich der Arbeitsmarkt stabil

„Mit der Frühjahrsbelebung und den Lockerungen der Corona-Maßnahmen setzt sich die Erholung am Arbeitsmarkt fort“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, am Dienstag in Nürnberg. „Allerdings wird die Entwicklung durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine gebremst“, betonte er. Für ihre April-Statistik konnte die Bundesagentur auf Datenmaterial zurückgreifen, das bis zum 12. April vorlag.

Allerdings steigt die Kurzarbeit erneut. Vom 1. bis 27. April hätten Betriebe für 120.000 Menschen Kurzarbeit angezeigt. Die Anzeige muss zeitlich vor der Inanspruchnahme kommen. Die tatsächliche Kurzarbeit fällt meistens geringer aus. Hierfür liegen Daten nur bis Februar vor. In diesem Monat wurde für 723 000 Menschen Kurzarbeitergeld bezahlt. Für den Januar hatte die Bundesagentur zuletzt von 654.000 Kurzarbeitern berichtet. Die Zahl kann sich etwa durch Nachmeldungen noch leicht ändern.

Auf dem Ausbildungsmarkt herrscht nach wie vor Unzufriedenheit. Von Oktober 2021 bis April 2022 hatten sich bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern 339.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Lehrstelle gemeldet - 6000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen hatten im April noch 182.000 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden, berichtete die Bundesagentur. Gemeldet waren 466.000 Ausbildungsstellen, 33 000 mehr als vor einem Jahr. 291.000 blieben bisher unbesetzt.

(dpa/lnw)