Nach Thrombose-Fällen Astrazeneca gibt es in Großbritannien nur noch für über 40-Jährige

London · Großbritannien zieht die Reißleine: Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca soll nur noch bei über 40-Jährigen eingesetzt werden.

In Großbritannien bekommen unter 40-Jährige keine Astrazeneca-Impfung mehr.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca soll in Großbritannien nur noch bei über 40-Jährigen eingesetzt werden. Diese Empfehlung veröffentlichte am Freitag das Wissenschaftskomitee JCVI, das die Impfkampagne im Königreich überwacht. Nach Angaben der Arzneimittelbehörde MHRA wurden nach den inzwischen mehr als 28 Millionen Impfungen mit dem Vakzin in Großbritannien 242 Thrombose-Fälle registriert.

Das JCVI hatte im April bereits empfohlen, Astrazeneca wenn möglich nur bei über 30-Jährigen einzusetzen. Nun hob es die empfohlene Altersgrenze nochmals an. Es betonte zugleich, dass es sich um eine "Vorsichtsmaßnahme" handele. MHRA-Chefin June Raine betonte ihrerseits bei einer Pressekonferenz, die Vorteile der Impfung mit Astrazeneca seien "bei der großen Mehrheit" der Bevölkerung weiter deutlich größer als die Risiken von Nebenwirkungen. Dies gelte vor allem für ältere Menschen.

Wegen seltenen Fällen von schweren Thrombosen nach Impfungen wird das Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers in einigen europäischen Ländern derzeit nicht genutzt, andere haben Altersgrenzen gesetzt. In Deutschland wird Astrazeneca aktuell für Menschen ab 60 Jahren empfohlen, Jüngeren kann es auf deren Wunsch hin und nach eingehender Beratung verabreicht werden.

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) war nach einer Überprüfung Ende April bei ihrer positiven Bewertung des Impfstoffs von Astrazeneca geblieben. In allen Altersgruppen seien die Vorteile einer Impfung mit dem Vakzin höher als die Risiken, teilte die EMA am 23. April mit.

(AFP)