Auf Grund sitzender Rhein-Frachter wieder frei

Einen Tag lang sitzt der Kohlefrachter „Maranta“ im Rhein fest und blockierte den Verkehr. Am Nachmittag kommt er frei, die Geduldsprobe für die Schifffahrt scheint zu Ende zu gehen.

Köln (dpa). Der auf dem Rhein bei Köln festgefahrene Kohlefrachter „Maranta“ ist am Dienstag nach dem Löschen seiner Ladung wieder freigekommen. Schubschiff und Leichter wurden zur Seite bugsiert. Dennoch blieb die tückische Flachstelle für die Schifffahrt gesperrt. Zunächst sollte dort eine 80 Meter breite Fahrrinne gebaggert werden. „Dann kann die Schifffahrt ganz alleine fahren, ohne dass man etwas regeln muss“, sagte Bereichsleiter Hartmut Streichan vom Kölner Wasser- und Schifffahrtsamt.

Der Kohlefrachter war Montagnachmittag auf Grund gelaufen und hatte seitdem die Fahrrinne blockiert. Alle Versuche, das Schubschiff und den bereits abgekoppelten Schubleichter, den Ladungsbehälter, frei zu schleppen, scheiterten. Erst als die Kohleladung auf ein anderes Schiff umgeladen wurde, kamen Schubschiff und Leichter frei. Durch die Blockade auf dem Rhein kam es zum Schiffsstau an der Unfallstelle. Andere Schiffe warteten woanders auf die Weiterfahrt Richtung Köln.

Mit der „Maranta“ hatte sich das vierte Schiff in kürzester Zeit an der kritischen Stelle festgefahren. Am Sonntag hatte es die „Piz Palü“ getroffen, ein Tankschiff. In der Nacht zum Montag waren dann zwei Tankschiffe auf Grund gelaufen. Erst am frühen Montagnachmittag war es gelungen, die Schiffe in den Deutzer und den Mülheimer Hafen zu schleppen. Die Schifffahrt wurde in einem 40 Meter breiten Korridor im Einbahnverfahren wieder freigegeben. Kurz darauf fuhr dann aber die „Maranta“ auf Grund.

An der Flachstelle - der „Deutzer Platte“ - lagern sich verstärkt Sand und Kies in der Fahrrinne ab. Diese sogenannten Fehltiefen - an dieser Stelle fehlen 80 Zentimeter - werden der Schifffahrt bekanntgegeben. Schon vor den jetzigen Unfällen wurde eine Firma mit dem Ausbaggern der Untiefe beauftragt, die Arbeit soll Mitte der Woche beginnen.