Aus Zug gewiesen: Drei Schwestern überfahren
Paris (dpa) - Schreckliches Drama in Südfrankreich: Beim Überqueren einer Autobahn sind drei Schwestern in der Nacht zu Samstag von mehreren Autos erfasst und getötet worden.
Die Mädchen im Alter von 19, 13 und 12 Jahren waren wenige Stunden zuvor bei dem nahen Ort Pierrelatte von einem Schaffner aus einem Zug gewiesen worden, berichtete die Zeitung „Le Parisien“. Sie hatten demnach keine gültigen Fahrausweise für die Fahrt in ihren Heimatort Marseille. Ein patrouillierender Mitarbeiter der Straßenwacht hatte das Trio dann auf der Autobahn A7 gesichtet.
Die 19-Jährige bat vergeblich um eine - nach dem Betriebsreglement verbotene - Mitfahrgelegenheit auf der Ladefläche des Lieferwagens Richtung Marseille, wie die Regionalzeitung „La Dépèche du Midi“ in ihrer online-Ausgabe berichtete. Der Fahrer bot stattdessen an, die Gendarmerie zu rufen. Daraufhin flohen die Mädchen in die entgegengesetzte Richtung. Wenige Minuten später überquerten sie dann vor einem nahenden Lastwagen die Autobahn und wurden von mehreren Fahrzeugen erfasst. Die Schwestern wurden nach Angaben des Radiosenders „Europe 1“ mehrfach überrollt und waren nach ersten Erkenntnissen sofort tot.
Angehörige identifizierten später die völlig entstellten Leichen anhand von Tätowierungen und anderen charakteristischen Merkmalen. Die Familie war über ein am Unglücksort gefundenes Handy ausfindig gemacht worden. Unklar blieb, wie die drei Schwestern an diesen Ort kamen. Sie hatten nach den Angaben am Freitag gegen Mittag die elterliche Wohnung verlassen, um in ein Internet-Café zu gehen.