Ausritt mit Fackeln endet in Katastrophe

Pferde gehen durch: 44 Kinder werden verletzt.

Lathen. Beinahe jede Woche veranstaltet der Ponyhof Junkern-Beel im niedersächsischen Emsland einen nächtlichen Ausritt mit Fackeln. Was als Höhepunkt der Reiterferien gedacht war, endete am späten Donnerstagabend in einer Katastrophe. Mehr als 100 Pferde gingen durch und verletzten 44 Kinder und Jugendliche zum Teil schwer.

Die Tiere warfen ihre Reiter ab und traten sie teilweise nieder. Ein 14-jähriges Mädchen aus Düsseldorf wurde nach Angaben der Polizei besonders schwer verletzt, es sei aber mittlerweile außer Lebensgefahr. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück leitete Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung gegen die Verantwortlichen des Reiterhofes ein.

Die Gruppe von rund 100 Kindern war von dem Hof zu einem Nacht-Ausritt aufgebrochen. Mit dabei waren drei hauptamtliche Begleiter und etwa 25 weitere Erwachsene. Im Tross ritten sieben Reiter mit brennenden Fackeln.

Wie bei früheren Gelegenheiten ging auch diesmal zunächst alles gut. Doch auf dem Rückweg gegen 22 Uhr soll plötzlich ein Pferd an einer Engstelle gescheut haben. Daraufhin hätten dann auch die anderen Tiere Panik bekommen, sagte ein Polizeisprecher. Die Pferde gingen durch, warfen die Reiter ab und donnerten über die am Boden liegenden Jungen und Mädchen hinweg.

Die meisten Kinder erlitten Knochenbrüche und Prellungen. Was die Panik unter den Pferden ausgelöst hat, sei noch nicht geklärt, hieß es. Nach Angaben des Landkreises Emsland könnte eine zu Boden gefallene Fackel die Pferde erschreckt haben.

Die Inhaber-Familie des Ponyhofes bedauerte den Unfall. In den 40 Jahren seit Bestehen des Ferienhofes habe es keine ähnliche Situation gegeben, hieß es.

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