Babysitter gesteht Missbrauch an drei Kindern zwischen neun Monaten und vier Jahren
Detmold (dpa). Ein Babysitter aus Detmold hat zugegeben, drei kleine Jungen sexuell missbraucht zu haben. Der jüngste war neun Monate, der älteste vier Jahre alt. Das „Westfalen-Blatt“ hatte über den Fall berichtet.
Der Sprecher der Detmolder Staatsanwaltschaft, Michael Kempkes, bestätigte den Bericht am Freitag. Der 27-Jährige war vor einem Jahr in einem anderen Fall wegen schweren Kindesmissbrauchs verurteilt worden.
Er sitze seitdem in Haft, sagte Kempkes. Unklar sei, ob weitere ihm anvertraute Kinder Opfer solcher Taten wurden. „Das Schlimmste ist diese Ungewissheit für die Eltern.“ Bei Ermittlungen in Schweden und den Niederlanden gegen Pädophile waren Filme beschlagnahmt worden, die den Missbrauch von Kindern zeigen. Die Spur führte zu dem 27-Jährigen Detmolder.
Der sitzt seit dem Vorjahr wegen besonders schweren Missbrauchs im Gefängnis. Das Landgericht hatte ihn zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Er hatte sich an dem dreijährigen Sohn einer Bekannten vergangen, mit der er zusammenwohnte. Zuvor war der angehende Erzieher bereits zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, weil er Unmengen kinderpornografischer Bilder gesammelt hatte, sagte Kempkes. Damals habe sich der Mann auf seiner Internetseite als Babysitter angeboten.
Die jetzt bekanntgewordenen Verbrechen soll der 27-Jährige zwischen 2007 und 2009 begangen haben. Die kleinen Jungen stammten alle aus dem Bekanntenkreis des Mannes, betonte der Oberstaatsanwalt. Er sollte auf die Jungen aufpassen und habe sie missbraucht. Die Staatsanwaltschaft hat nun ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben. Das soll auch Ausführungen über die Gefährlichkeit des Mannes in der Zukunft enthalten. Wenn der 27-Jährige verurteilt werden sollte, wäre das Gutachten eine Grundlage für eine Anordnung der Sicherungsverwahrung im Anschluss an die Haft.