Brüssel und Kairo verschieben EHEC-Mission
Brüssel (dpa) - Rückschlag in der EHEC-Aufklärung: Eine für die kommenden Tage geplante EU-Mission nach Kairo soll nun doch erst im Herbst stattfinden. Sie wurde kurzfristig verschoben. Die Europäische Union hatte Anfang Juli die Einfuhr bestimmter Sprossensamen aus Ägypten gestoppt.
Damit war sie auf das Unverständnis ägyptischer Behörden gestoßen. Die Reise eines EU-Expertenteams nach Kairo sollte bei der Aufklärung helfen. Doch nun gebe es zwischen Brüssel und Kairo noch keine Verständigung über den „Rahmen der Mission“, sagte der Sprecher von EU-Kommissar John Dalli. Strittig sei etwa, welche konkreten Themen und Dokumente besprochen werden sollten. Die Mission werde frühestens im September starten.
Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in Italien hatte eine Lieferung ägyptischer Bockshornkleesamen für die EHEC-Ausbrüche in Deutschland und Frankreich verantwortlich gemacht. Der Importstopp sollte zunächst bis Ende Oktober dauern. Er gilt nicht nur für Bockshornkleesamen, sondern unter anderem auch für Sojabohnen. Nach Angaben der Kommission importiert die EU Samen hauptsächlich aus Indien und China. 2010 führten EU-Länder aus Ägypten 49 000 Tonnen der vom Importstopp betroffenen Samen ein - mit einen Wert von 56 Millionen Euro.