Bahn fährt mit Verspätung - VRR behält weiterhin Millionen ein
Die Deutsche Bahn fährt im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) nach ihren eigenen Zahlen weiter mit deutlichen Verspätungen. Als Reaktion behält der Verbund unvermindert Millionen-Zahlungen zurück.
Gelsenkirchen/Düsseldorf. Die Deutsche Bahn fährt im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) nach ihren eigenen Zahlen weiter mit deutlichen Verspätungen. Als Reaktion behält der Verbund unvermindert Millionen-Zahlungen zurück.
Seit April 2007 hat der VRR fast 100 Millionen Euro wegen mangelhafter Leistungen verweigert. Voraussichtlich Mitte Dezember will das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen im Streit zwischen VRR und Bahn verhandeln.
Die Bahn erklärte, sie stehe seit 2005 im Verkehrsverbund nicht schlechter da als in der übrigen Republik. Das Ruhrgebiet sei aber eine Hauptschlagader im Bahnverkehr mit besonders dichtem Verkehr. Außerdem würden große Anstrengungen unternommen und zum Beispiel neue S-Bahnen angeschafft. "Wir sind bisher gut durch den Herbst gekommen", sagte ein Bahn-Sprecher in Düsseldorf.
Zwischen April 2007 und Oktober 2008 hat der VRR 94,5 Millionen Euro an Zahlungen an die Bahn verweigert. Hintergrund seien Unpünktlichkeit, dreckige Züge, Vertragsverletzungen beim Sicherheitsservice und überhöhte Preise. Allein wegen der Verspätungen behält der VRR monatlich eine Million Euro ein.
Bei der zuletzt von der Bahn vorgelegten Statistik habe die durchschnittliche Pünktlichkeitsquote der S-Bahnen bei 83 Prozent und bei Regionalexpresslinien bei gut 87 Prozent gelegen, berichtete der VRR.
Bei hoch beanspruchten Linien wie S1, S3 oder RE 1 lag die Quote deutlich niedriger. Die Bahn weist vor allem Vorwürfe wegen überhöhter Preise und mangelhaftem Sicherheitsservice zurück.