Bahn macht ihr NRW-Netz fit

Reparaturen sorgen für Sperrungen im Bergischen Land. Fahrgäste müssen in Busse umsteigen.

Düsseldorf. Die Deutsche Bahn investiert in diesem Jahr mehr als 600 Millionen Euro in das Streckennetz in NRW. Schwerpunkte sind vor allem die Rheinschiene und das bergische Städtedreieck. Was den Pendlern langfristig zugute kommen soll, fordert ihnen in diesem Jahr allerdings Zeit und Geduld ab. Vor allem an Ostern und Pfingsten werden zahlreiche Bauprojekt gleichzeitig angegangen. „Wie wollen das Zeitfenster nutzen, in dem kein Schulverkehr herrscht“, erklärte NRW-Bahnchef Reiner Latsch am Montag in Düsseldorf.

Dennoch werden viele Pendler zu bestimmten Zeiten mit Verzögerungen durch den Bus-Ersatzverkehr leben müssen. Denn gebaut wird an allen Ecken und Enden: „Wir sind am Limit von dem, was das ausgelastete Streckennetz an Bauprojekten zulässt“, sagte Michael Häßler, Fahrplan-Koordinator der Bahn. Denn für jedes Projekt müsste eine Alternativstrecke geplant werden. Ein Überblick über die Bau-Schwerpunkte in der Region und ihre Folgen:

Vor allem die Strecke zwischen Solingen und Remscheid steht im Fokus der Bahnplaner. Für Gleiserneuerungen und die Sanierung der Müngstener Brücke kommt es von April bis November zur Sperrung der RB 47-Strecke. Zwischen dem 1. April und dem 4. November wird der Abschnitt Remscheid Hauptbahnhof bis Solingen Mitte durch Busse bedient. Fahrgäste müssen dafür rund 15 Minuten mehr Fahrzeit einrechnen. Zwischen dem 22. Juli und dem 11. August werden die Arbeiten bis zum Solinger Hauptbahnhof ausgeweitet, so dass sich die Verzögerung auf eine halbe Stunde erhöht. Die Arbeiten betreffen zeitweise auch Menschen, die gar nicht mit der Bahn fahren. In diesem Jahr sollen rund 700 Tonnen Stahl an der Brücke verbaut werden. Zeitweise könnte der Rad- und Wanderweg im Tal gesperrt werden.

Über Pfingsten kommt es vom 17. bis zum 21. Mai wegen Kabel- und Weichenarbeiten zwischen Solingen und Gruiten zur Sperrung. Folge: Die RB 48 wird ab dort durch Busse ersetzt, der RE 7 hält nicht in Opladen und Solingen, sondern dafür in Düsseldorf und die Fernzüge fahren durch das Ruhrgebiet statt durch Hagen, Wuppertal und Solingen.

Zwischen Hochdahl und Oberbarmen sind Kabelarbeiten nötig, die in mehreren Etappen zwischen dem 8. März und dem 29. November erledigt werden sollen. Vom 8. März bis 8. April überbrücken deshalb Busse von Düsseldorf-Gerresheim bis Wuppertal-Vohwinkel die Lücke. Für weitere Bauphasen ist die Planung noch nicht abgeschlossen.

Die Bahn geht in der Landeshauptstadt ab Sommer den Zustand der S-Bahnhöfe an. So sollen die Stationen Wehrhahn, Zoo und Derendorf barrierefrei werden, indem die Bahnsteige angehoben werden. Zudem sollen Dächer, Videoüberwachung, Informationsgeräte und in Derendorf ein Aufzug hinzukommen.

Durch Arbeiten zwischen Neuss und Nievenheim kann sich bis Juni die Fahrzeit zeitweilig um bis zu zehn Minuten verlängern. Dann fällt die Linie RE 7 zwischen Krefeld und Köln aus und wird durch die langsamere S 11 ersetzt. Über Ostern werden die Fernzüge in die Niederlande wegen einer Sperrung bei Dinslaken nicht über Düsseldorf und Duisburg, sondern über Mönchengladbach und Venlo geleitet.