Raúl Castro: Der Besonnene
Raúl Castro (81) ist der jüngere Bruder des legendären Fidel Castro (86) — und hat vor fast sieben Jahren die Nachfolge des kranken Revolutionsführers auf Kuba angetreten. Castro der Jüngere wird nun weitere fünf Jahre die Geschicke der sozialistischen Karibikinsel führen.
Die Nationalversammlung hat seine zweite und letzte Amtszeit bestätigt.
Schon in seiner ersten Amtszeit hat sich auf der Insel einiges geändert: Im Vergleich zum „fidelismo“ hat sich der „raulismo“ nach Meinung von Beobachtern als pragmatischer und besonnener erwiesen.
Anders als Fidel ist Raúl Castro selten in der Öffentlichkeit zu sehen. Der Ex-Verteidigungsminister hält auch keine stundenlangen Reden. Um die Insel aus der Wirtschaftskrise zu führen, hat Raúl Castro Kuba mit seinen Reformen einem marktwirtschaftlichen Modell angenähert und Staatsmonopole abgebaut.
Aber er sagt auch: „Ich wurde nicht gewählt, um den Kapitalismus in Kuba wieder einzuführen. Ich wurde gewählt, um den Sozialismus zu vervollkommnen, nicht um ihn zu zerstören.“
Einen Nachfolger hat er bereits im Visier: Zu seinem Stellvertreter wurde Ex-Bildungsminister Miguel Díaz-Canel (52) gewählt. Red