Bankfiliale in die Luft gesprengt

Polizei: Der Tresor blieb unversehrt. Die Täter flohen ohne Beute.

Schwerin. Eine Bankfiliale in Malliß in Mecklenburg-Vorpommern ist Dienstagmorgen von Unbekannten in die Luft gesprengt worden. Eine mächtige Explosion zerstörte gegen 2 Uhr die Filiale in einer Ladenzeile völlig und zog das Geschäftsgebäude mit mehreren Läden in Mitleidenschaft.

Die Einbrecher hätten jedoch kein Geld erbeutet. Der Tresor der Volksbank sei bei dem Anschlag unversehrt geblieben, ebenso die Kassette im Geldautomaten, sagte Polizei-Einsatzleiter Ingo Renk. Auch Menschen seien nach ersten Erkenntnissen nicht verletzt worden.

Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk mussten zunächst per Hand die Trümmer des Flachbaues beiseite räumen. "Es war anfangs nicht auszuschließen, dass jemand verschüttet worden war", so der Einsatzleiter. Personenspürhunde hätten jedoch niemanden gefunden.

Den Helfern bot sich ein Bild der Verwüstung: Trümmerteile wurden bei der Explosion bis zu 50 Meter durch die Luft geschleudert und beschädigten umliegende Häuser und geparkte Autos. Auch eine Gasleitung des Geschäftshauses wurde beschädigt. Erst nach zwei Stunden konnte das Leck, aus dem Gas entwich, geschlossen worden.

Wie die Explosion ausgelöst wurde, war nach Angaben der Polizei zunächst unklar. Es erhärte sich aber die Vermutung, dass die Täter vor dem Eingang der Filiale eine Explosion auslösten. Ob sie Sprengstoff oder etwas anderes verwendeten, etwa Benzin, Sauerstoff oder Acetylen, wisse man noch nicht.

Auf einem Parkplatz direkt neben der Bank brannte bei Eintreffen der Einsatzkräfte eine Baumaschine. Diese stehe wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Explosion. Ob und wie die Täter sie nutzten, werde noch untersucht.

Immer wieder versuchen Kriminelle, mit Sprengstoff an Beute zu kommen. In Mecklenburg-Vorpommern gab es laut Landeskriminalamt in diesem Jahr drei Anschläge auf Geldautomaten, ebenso wurden Sprengstoffattacken aus Brandenburg und Schleswig-Holstein gemeldet. Auch in NRW gab es in den vergangenen Monaten immer wieder Sprenganschläge auf Geldautomaten.