Bankräuber bedrohen 16 Bankangestellte - „Das waren Profis“
Die wussten genau, was sie taten: Sechs Bankräuber halten in Aachen 16 Angestellte in Schach und verschwinden dann mit fetter Beute. Die Polizei spricht von Profis.
Aachen (dpa) - Sechs mit Perücken und Sonnenbrillen maskierte Bankräuber haben am Mittwoch in Aachen 16 Bankangestellte in ihre Gewalt gebracht und sind dann mit ihrer Beute geflohen. Nach Polizeiangaben waren die schwarz gekleideten Räuber vor der offiziellen Öffnung in die Bank eingedrungen. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler fingen sie eintreffende Angestellte ab und bedrohten zuletzt 16 Beschäftigte. Einige davon seien gefesselt worden, sagte Polizeisprecher Werner Schneider. Mindestens eine Schusswaffe sei im Spiel gewesen.
Die Täter seien mit der Beute „in nicht unerheblicher Höhe“ zu Fuß geflohen. Dabei hätten sie einige Kleidungsstücke weggeworfen. Mit einem Spürhund versuchte die Polizei, die Fluchtrichtung zu ermitteln, um an der Strecke gezielt nach Zeugen zu suchen. Auf der Suche nach Zeugen klapperten die Ermittler auch Häuser im direkten Umfeld der Bank ab.
„Das waren Profis“, sagte Schneider. Um 16 Bankangestellte in Schach zu halten und für die Koordination von sechs Komplizen brauche man Erfahrung. Die Bankangestellten seien geschockt, sagte Schneider. Sie würden von einem Notfallseelsorger betreut.
„Man stelle sich vor, da kommen dunkle Gestalten mit einer Schusswaffe in die Bank. Da weiß man doch nicht, wie komm ich da raus aus der Nummer“, sagte der Polizeisprecher. Der Alarm kam nach Polizeiangaben um 8.32 Uhr aus der Bank. Was sich am Morgen genau in der Bank abspielte - etwa ob die Räuber bei Eintreffen aller Angestellter schon im Gebäude Bank waren - konnte die Polizei auch Stunden danach noch nicht mitteilen.
Die Ermittler gehen aufgrund von Beschreibungen davon aus, dass unter den Tätern eine Frau war. Sie habe Deutsch gesprochen. Die Fahndung laufe auf Hochtouren, auch im benachbarten Belgien und in den Niederlanden.