Barbara Beckers lässige Mode
Die Ex-Frau von Ex-Tennisprofi Boris Becker macht jetzt auch Kleidung. Nach der Vorstellung wird mit Freunden in Düsseldorf gegrillt.
Düsseldorf. Sie gehorcht aufs Wort. Ohne Murren und Meckern stellt sich Barbara Becker so vor die Kleiderstange, wie es eine Handvoll Fotografen möchte. Noch ein Motiv von der Seite, eines zwischen den von Becker designten Oberteilen, sie soll ein wenig in die Knie gehen. „Moment“, ruft die Ex-Frau von Tennislegende Boris Becker, „jetzt habe ich einen Krampf“. Die zweifache Mutter lacht, schüttelt das Bein aus und posiert erneut. Sie ist ein Profi. Und dabei ganz locker, sie duzt jeden.
Die anderen, die im Showroom der Agentur Lubasch anwesend sind, duzen zurück. Schließlich sind sie nur ihretwegen gekommen. Becker stellt an der Kaiserswerther Straße ihre neue, gleichnamige Kollektion vor. Lässige Mode für Frauen, inspiriert von der Natur und von dem, „wie ich so lebe“, erzählt die 46-Jährige. Sie ist gut gelaunt, strahlt und trägt selbstverständlich ein Longshirt aus ihrer Linie, die für kommendes Frühjahr und den kommenden Sommer bestimmt ist.
Becker schneidert die Mode im fernen Miami nicht selbst, das macht Designerin Silke Sanwald. Becker liefert die Ideen, lässt sich auf Reisen viel inspirieren. Kürzlich war sie mit Sohn Elias auf Island und in Kenia. „Er hat schon seit zwei Monaten Sommerferien“, sagt sie. Jetzt sei ihr jüngster Sohn auf Ibiza. Ihr Ältester, Noah (19), lebt und arbeitet in London. „Er ist mit allem so erfolgreich“, schwärmt Becker. In seinem Alter habe sie viel mehr geträumt. Noah ist selbst unter die Designer gegangen, macht daneben auch noch Musik.
Heute ist es jedoch ihr Tag. Sie berichtet davon, wie erfolgreich ihre Kollektion sei; dass auch ihre Freundinnen in den Staaten die Kleidungsstücke lieben und dass sie möglichst lange noch mit der Swiss Fashion GmbH zusammenarbeiten möchte. Das erst 2012 gegründete Unternehmen mit Sitz in Mönchengladbach hat Barbara Becker und ihre Mode unter Vertrag. Seit Mittwoch ist die erfolgreiche Geschäftsfrau in der Stadt und bleibt bis Montag. „Danach geht’s zum Wandern nach Kitzbühel.“ Sie brauche dieses Kontrastprogramm zum Leben im sonnigen Miami.
In Düsseldorf hat Barbara Becker jedoch noch einiges vor. Sie besucht Evelyn Hammerström, die Inhaberin des Modegeschäfts „Jades“. Sie sei eine sehr gute Freundin ihres verstorbenen Vaters gewesen. Außerdem habe sie bereits andere Freunde getroffen, die ebenfalls in Mode machen und ihre Showrooms an der Kaiserswerther Straße hätten. „Aber Düsseldorf ist noch nicht ganz meine Stadt“, gesteht sie lächelnd, während ein Assistent ihr ein kaltes Getränk in einem überdimensionierten Thermobecher reicht.
Sie steht auf dem Balkon der Agentur und beobachtet im Augenwinkel einen Gärtner, der den Wasserschlauch nicht im Griff hat. Sie bittet ihn, den Wasserhahn kurz zu zudrehen. Der Mann reagiert sofort. „Danke!“, entgegnet sie ihm und kommt zum ursprünglichen Thema zurück, was sie in Düsseldorf noch unternehmen wird: ein Grillfest, zu dem auch Modedesigner Michael Michalsky und weitere Freunde aus Berlin kommen werden. In drei bis vier Wochen geht es dann für Barbara Becker wieder nach Hause, weil die Schule für Sohn Elias beginnt.