Ende der Geheimhaltung Barry Manilow: Coming-out mit 73 Jahren

Los Angeles (dpa) - Jahrzehntelang sang der amerikanische Popsänger Barry Manilow („Mandy“, „Copacabana“) über die Liebe, doch sein eigenes Liebesleben hielt er unter Verschluss. Mit 73 Jahren spricht der Grammy-Preisträger nun erstmals öffentlich über das, was insgeheim viele ahnten: Er ist schwul.

Foto: dpa

Im Interview der US-Zeitschrift „People“ erklärte der Sänger, er habe seine langjährige Beziehung zu seinem Manager Garry Kief (68) geheimgehalten, um seine Fans nicht zu enttäuschen. Er sei immer „sehr diskret“ gewesen, sagte Manilow.

Er habe Kief bereits 1978 kennengelernt und sofort gewusst, dass dies der Mann fürs Leben sei. „Er ist der klügste Mensch, dem ich je begegnet bin - und dazu ein großartiger Kerl.“ Im April 2014 heiratete das Paar demnach auf seinem Anwesen im kalifornischen Palm Springs. Auch nach der Hochzeit habe er noch Bedenken gehabt, öffentlich über seine Homosexualität zu sprechen, sagte Manilow.

„Ich dachte, ich würde (meine Fans) enttäuschen, wenn sie wüssten, dass ich schwul bin“, offenbarte der Sänger in dem Interview. Als aber Berichte über die Eheschließung durchgesickert seien, habe er viele positive Reaktionen erhalten, für die er dankbar sei.

Am Mittwoch twitterte Manilow: „Ich danke meinen Fans für die jahrelange Unterstützung. Meine Geschichte ist raus und ich freue mich auf viele weitere Jahre, meine Musik zu teilen.“ In den sozialen Medien erhielt der Schmusesänger prompt Zuspruch. „Hut ab! Ein sehr mutiger Schritt, deine Fans werden nie enttäuscht sein“, schrieb eine Frau auf Twitter. „Ich bin seit 36 Jahren ein Fan, hat sich daran etwas geändert? Keineswegs!!!“, versicherte eine andere Manilow-Anhängerin.

Manilow sprach auch über die Beziehung mit seiner Jugendfreundin Susan Deixler, mit der er 1964 kurz verheiratet war. Er habe sie geliebt, für eine feste Beziehung sei es aber viel zu früh gewesen. Stattdessen widmete er sich nach der Trennung ganz der Musik.

1972 lernte er Bette Midler kennen, wurde zu ihrem Klavierbegleiter und produzierte ihr Grammy-prämiertes Album „The Divine Miss M.“. Kurz darauf startete Manilow selbst durch, veröffentliche Platte auf Platte, schrieb auch Musicals und Jazz- und Big-Band-Alben. Seit seinem Weltverfolg mit „Mandy“ (1974) verkaufte er mehr als 80 Millionen Platten, schrieb Hunderte von Songs und absolvierte viele Tourneen.

Über seine fast vier Jahrzehnte lange Beziehung zu Kief sagte Manilow: „Gott sei Dank, wir sind immer noch zusammen“. Es gehe ihnen wirklich gut, versicherte der Sänger.