Bauhauschefin Perren: Museumsneubau kommt rechtzeitig

Dessau-Roßlau (dpa) - Die neue Direktorin der Bauhaus-Stiftung, Claudia Perren, hält strikt fest an den Plänen für das Bauhausmuseum Dessau, das bis 2019 entstehen soll. Der umstrittene Standort im Stadtpark sei richtig, sagte sie am Mittwoch in Dessau-Roßlau.

Foto: dpa

„Wenn er nicht richtig wäre, hätten wir das Geld nicht bekommen.“ Und zum Zeitplan: „Es ist natürlich eng, aber wir schaffen das.“ Für 25 Millionen Euro vom Bund sowie dem Land Sachsen-Anhalt soll bis 2019 ein laut Perren „zeitgemäßes Statement zum Bauhaus als Museum“ entstehen. Es gehe nicht um rekonstruierte Bauhaus-Architektur. 2019 wird international der 100. Geburtstag des Bauhauses gefeiert.

Ab Januar 2015 soll mit einem internationalen Wettbewerb nach der besten Idee gesucht werden - ab Oktober soll dann der Architekt beauftragt werden. Das Museum soll eine Ausstellungsfläche von 2100 Quadratmetern haben.

Der Standort im Stadtpark war umstritten, es hatte zwei Alternativen gegeben. Perren sagte, sie sehe den geplanten Neubau im Zusammenhang mit der Bauhausgeschichte in Dessau - die Meisterhäuser, das von Walter Gropius gebaute Arbeitsamt, die Bauhaussiedlung Törten. Alle seien verstreut, eine „Bauhaus-Insel“ habe es nie gegeben.

Perren steht seit August der Stiftung Bauhaus Dessau vor, die das Bauhaus-Erbe mit seinen verschiedenen Bauten pflegt, Kurse und Tagungen für Künstler vom Architekten bis zum Designer veranstaltet.

Es gibt diverse Ausstellungen - aber noch kein Museum für die stetig wachsende Sammlung der Stiftung. Mit mehr als 40 000 katalogisierten Objekten soll sie nach dem Bauhaus-Archiv Berlin die zweitgrößte Sammlung zur Bauhausgeschichte weltweit sein.

Den Vertrag von Perrens Vorgänger Philipp Oswalt hatte der Stiftungsrat nicht verlängert und den Posten neu ausgeschrieben. Es soll Differenzen gegeben haben, der Stiftungsrat schwieg zu dem Thema. Perren kündigte ein neues Residenzprogramm in den Meisterhäusern an, wo einst die Erschaffer des Bauhaus-Stils lebten. Es solle deutlich werden, wie die Bauhäusler in den 1920er Jahren lebten - bis hin zu Wandfarbe, Küche und Esstisch. In die Meisterhäusern von Oskar Schlemmer und Georg Muche sollen dann von 2016 an Architekten, Innenarchitekten und Designer einziehen, um für bis zu drei Monate an Projekten zu arbeiten.