Beatrice Weder di Mauro: Die Mahnerin

Beatrice Weder di Mauro, Wirtschaftswissenschaftlerin, hebt mahnend den Finger. Der „Bild“ sagte die 46-Jährige nun, dass ein Ende für den Euro im kommenden Jahr „nicht mehr ganz auszuschließen“ sei.

Ihr Wort hat dabei Gewicht. Weder di Mauro ist eine der sogenannten Wirtschaftsweisen und berät damit die Bundesregierung in wichtigen Wirtschaftsfragen.

Die Expertin warnte zugleich, bei einem Aus für die Gemeinschaftswährung seien Folgen und Kosten „unkalkulierbar“. Sie rät daher vor allem zu weiteren Sparanstrengungen in Europa. Überschuldete Euro-Staaten müssten sich langfristig einer Insolvenzregel unterwerfen, die anderen sollten sich verpflichten, ihre Haushalte zu sanieren.

Weder Di Mauro ist seit 2004 eine von fünf im Sachverständigenrat — als jüngstes jemals berufenes Mitglied, erste und weiterhin einzige Frau sowie als erste Nichtdeutsche. Die Schweizerin studierte in ihrer Heimatstadt Basel, wo sie auch zunächst wissenschaftlich arbeitete. Anschließend war sie unter anderem beim Internationalen Währungsfonds, seit 2001 lehrt und forscht sie an der Universität Mainz. Die Ökonomin ist verheiratet und hat einen Sohn. Red