„Bergdoktor“ Gruber: Hauptdarsteller Hans Sigl will neunte Staffel drehen

„Bergdoktor“ Gruber und seine Tochter Lilli ziehen Millionen Zuschauer in ihren Bann. Hauptdarsteller Hans Sigl will eine neunte Staffel drehen.

Foto: dpa

Ellmau. Wenn „Bergdoktor“ Martin Gruber mit seinem alten Mercedes zu seinen Patienten eilt, zwischendurch im OP-Saal steht und später Tochter Lilli über Liebeskummer hinwegtröstet, dann schalten bis zu 7,5 Millionen Menschen den Fernseher ein. Im Interview spricht Hauptdarsteller Hans Sigl (44) über seine Rolle als „Bergdoktor“.

Herr Sigl, warum wächst eigentlich die Fangemeinde des „Bergdoktors“ von Staffel zu Staffel?

Hans Sigl: Der „Bergdoktor“ ist hochwertige, positive Unterhaltung. Die Menschen gehen durch eine Woche mit Arbeit, Kindern oder Studium und freuen sich auf den Donnerstag, wenn die Serie läuft und sie abschalten können. Sie wollen das wunderbare Alpenpanorama sehen und genießen. Zudem erzählen wir spannende Geschichten, die positive Gefühle auslösen — anders als ein Krimi. Wir geben den Menschen Zuversicht. Die Leute wissen, was sie beim „Bergdoktor“ bekommen und sie wollen es genau so haben. Deswegen muss die Dramaturgie immer die gleiche sein.

Wie sieht die aus?

Sigl: Die Zuschauer erwarten, dass der Film mit dem Frühstück auf der Terrasse beginnt, dann gibt es Ärger mit Tochter Lilli und dann kommt der Anruf und der Martin Gruber muss los. Dann weiß der Zuschauer: Da bin ich zu Hause.

Dennoch hat sich die Serie im Laufe der Jahre entwickelt.

Sigl: Das stimmt, die Geschichten waren einfacher, aber auch kürzer. Der Martin Gruber war emotionaler und hat mit seinen Patienten viel mehr mitgelitten. Das haben wir inzwischen verändert. Wir haben versucht, die Figuren wahrhaftiger werden zu lassen. Zudem waren die einzelnen Folgen anfangs je 45 Minuten lang, die sechste und siebte Staffel bestanden aus 90-minütigen Folgen. Da kann man andere Geschichten erzählen. Früher musste alles schneller gehen. Der Patient hatte gerade noch Leukämie oder wir hatten ihm einen Tumor entfernt — schon saß er wieder munter auf der Alm.

Ist das „Bergdoktor“-Publikum zu 80 Prozent weiblich?

Sigl: Die große Mehrheit sind sicher Frauen mittleren Alters. Aber wir gewinnen auch junges Publikum, gerade unter Teenies wird der „Bergdoktor“ beliebter. Das hat bestimmt mit der Ronja (Forcher alias Filmtochter Lilli Gruber) zu tun. Mit ihr können sich Teenies identifizieren. Außerdem kommt uns die Sendezeit der Serie entgegen. Sie wird im Winter ausgestrahlt, donnerstagabends, da sind viele Menschen eben zu Hause und freuen sich über die Sommeraufnahmen.

Wie lange werden Sie noch der „Bergdoktor“ sein?

Sigl: Sicher wird irgendwann der Tag kommen, an dem ich morgens aufwache und feststelle: „Okay, ich muss mal telefonieren und sagen: Ich höre auf.“ Für 2015 steht aber schon fest, dass wir wieder eine neue Staffel drehen werden.