Betrunken am Steuer: Bischöfin kämpft um ihr Amt
Verkehrsdelikt: Die Chefin der Evangelischen Kirche, Margot Käßmann, wurde mit 1,5 Promille im Blut erwischt.
Hannover. Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, ist mit 1,54 Promille Alkohol im Blut am Steuer erwischt worden. Käßmann sei am Samstagabend in ihrem Dienstwagen gestoppt worden, nachdem sie eine rote Ampel im Zentrum von Hannover missachtet hatte, teilte die EKD mit.
Käßmann sagte am Dienstag sämtliche Termine für die kommenden Tagen ab. Die EKD wollte noch in der Nacht zu Mittwoch in einer Telefonkonferenz über mögliche Konsequenzen beraten. Konservative Protestanten legten der EKD-Chefin bereits den Rücktritt nahe.
Käßmann selbst erklärte: "Ich bin über mich selbst erschrocken, dass ich einen so schlimmen Fehler gemacht habe. Mir ist bewusst, wie gefährlich und unverantwortlich Alkohol am Steuer ist. Den rechtlichen Konsequenzen werde ich mich selbstverständlich stellen." Der Bischöfin drohen ein einjähriger Führerscheinentzug und eine Geldstrafe von einem Monatsgehalt.
Die Polizei Hannover bestätigte die Alkoholfahrt der Bischöfin. Es sei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.
Käßmann war Ende Oktober als erste Frau an die Spitze der EKD gewählt worden. Die 51-Jährige gilt als engagierte Theologin, die sich immer wieder zu gesellschaftspolitischen Fragen äußert.
Zuletzt hatte Käßmann mit Kritik am Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan eine Welle der Kritik ausgelöst. "Nichts ist gut in Afghanistan", hatte die Bischöfin in ihrer Neujahrspredigt gesagt, und danach auch Unterstützung erfahren. Red