Jochen Behle: Der Nörgler

Jochen Behle hatte das Gold in Vancouver gar nicht erwartet. Der Bundestrainer der deutschen Langläufer hatte sich ganz im Gegenteil in den vergangenen Tagen stets kritisch zu den deutschen Damen geäußert.

Selbst als Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad Olympiasieger im Teamsprint waren, rückte Behle nicht von seiner Kritik ab. "Im Teamsprint haben wir Chancen, in den Distanzrennen haben wir sie nicht, weil wir zu wenig Trainingsstunden realisieren." Das sagt der Bundestrainer immer. "Das geht bei mir da rein und da raus", sagt Sachenbacher-Stehle. Trotz Gold ist die Stimmung bei ihr mäßig. Jochen Behle kümmert das nicht.

Bekannt wurde der 49-jährige Sauerländer durch die Frage des Fernsehreporters Bruno Moravetz bei den Olympischen Winterspielen 1980 in Lake Placid. "Wo ist Behle?" fragte Moravetz immer wieder, weil die Kameras Behle in der Loipe nicht zeigten. Behle ist ehrgeizig, ein Trainingsweltmeister, viele sagen ein Nörgler. Nach Olympia plant er den Neuaufbau, Sachenbacher-Stehle und Nystad wollen aber weitermachen. Da tun sich Probleme zwischen dem Trainer und den Athletinnen auf. Aber das ist ja nichts Neues. Siehe oben.