Bezirksliga Bewaffnete Horde stürmt Fußballplatz - Prozess gegen acht Männer beginnt
Aachen. Nach einem überfallartigen Angriff auf ein Fußballspiel müssen sich von Montag an (09.00 Uhr) acht Männer wegen gefährlicher Körperverletzung vor Gericht verantworten. Die 21 bis 42 Jahre alten Männer sollen im November mit Eisenstangen und Baseballschlägern in Jülich auf die Spieler losgegangen sein.
Zehn Menschen wurden nach Angaben des Landgerichts verletzt, beispielsweise durch Knochenbrüche, Prellungen oder Platzwunden. Nach früheren Polizeiangaben waren vier Verletzte ins Krankenhaus gebracht worden. Die Horde war verschwunden, als die Polizei auftauchte. Nach einem früheren Bericht des nordrhein-westfälischen Innenministeriums hatten Spannungen zwischen Gruppen aus der Türkei und dem Libanon eine Rolle gespielt.
Mit dem Überfall wollte die Gruppe laut Anklage die Ehrverletzung eines türkisch-stämmigen Mannes rächen, der zwei Tage vorher mit einem Deutsch-Libanesen aneinandergeraten war. Dieser stand bei dem Angriff als Fußballer auf dem Platz. Zwei höherrangige Persönlichkeiten hatten vorher laut Anklage noch vergeblich versucht, den Streit zu schlichten. Bei dem Angriff im November hatten es die Angreifer laut Anklage vor allem auf diesen Deutsch-Libanesen abgesehen.
Als die anderen Spieler ihm helfen wollten, bezogen sie auch Prügel. Nach der Befragung von Zeugen hatte die Polizei von tumultartigen Szenen gesprochen. Zum Prozessauftakt sind erhöhte Sicherheitsmaßnahmen angeordnet. Nach Angaben des Gerichts wird jeder Angeklagte durch zwei Verteidiger vertreten. dpa