NRW Bombendrohungen und helles Pulver - Entwarnung nach Einsätzen

Gleich in mehreren Städten in NRW werden Büroräume wegen einer möglichen Gefahrensituation evakuiert. In einem Fall muss die Polizei sich selbst schützten. Den Verursachern drohen Konsequenzen.

Die Geschäftsstelle des BVB wurde nach dem Fund von hellem Pulver in einem Briefumschlag am Mittwoch vorsorglich geräumt.

Foto: Rene Werner IDA News

Dortmund (dpa) - Helles Pulver in einem Briefumschlag beim BVB, Bombendrohungen in Bocholt und Duisburg sowie ein angeblicher Angriffsplan auf eine Polizeiwache in Oberhausen: Die Polizei ist am Mittwoch in einer Reihe von Städten wegen möglicher Gefährdungen im Einsatz gewesen. In allen Fällen gab es dann Entwarnung.

Die Geschäftsstelle des BVB wurde nach dem Fund von hellem Pulver in einem Briefumschlag am Mittwoch vorsorglich geräumt. Die Dortmunder Feuerwehr konnte eineinhalb Stunden nach dem Alarm Entwarnung geben: „Es ist Puderzucker“, sagte ein Sprecher. Acht BVB-Mitarbeiter, die mit dem verdächtigen Umschlag in Berührung gekommen sein könnten, waren zwischenzeitlich vom Rettungsdienst untersucht worden. Gleichzeitig lief die Analyse des verdächtigen Stoffes. Die Polizei war vor Ort und ermittelt in dem Fall weiter.

Das Bocholter Rathaus wurde nach zwei anonymen Bombendrohungen am Mittwoch geräumt. Die Stadt informierte auf ihrer Homepage über den Alarm und den Hintergrund. Die Polizei war zwar nicht von einer ernsthaften Bedrohung ausgegangen, wie ein Sprecher der Kreispolizeibehörde Borken sagte. Das Gebäude wurde aber mit einem Sprengstoffspürhund durchsucht. Dabei wurde keine Bombe gefunden. Der Einsatz dauerte am Nachmittag und frühen Abend mehrere Stunden an. Die SPD Bocholt teilte via Twitter am Nachmittag mit, dass die Ratssitzung wegen der Bombendrohung im Rathaus ausfalle.

In Duisburg mussten nach einer Bombendrohung mehr als einhundert Besucher sowie Mitarbeiter ein Büro- und Geschäftshaus verlassen. Bei der Suche mit Sprengstoffspürhunden wurde nichts gefunden. Ein Unbekannter habe einem Mitarbeiter eines Bildungsinstituts in dem Haus die Tat angedroht, teilte die Polizei mit. Anschließend flüchtete der Mann auf einem Fahrrad, nach ihm wird gefahndet.

Aus persönlichem Termindruck soll ein junger Mann aus Oberhausen eine Anschlagswarnung erfunden haben - ausgerechnet gegen die Polizei. Über das Onlineportal der Bundespolizei habe der 21-Jährige unter Angabe seiner Daten mitgeteilt, dass vier bewaffnete Männer einen Angriff auf eine Wache in Oberhausen vorhätten. Daraufhin sei das Dienstgebäude gesichert worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Gleichzeitig suchten Ermittler den jungen Mann auf, der davon sehr überrascht gewesen sei. Nach kurzem Verhör habe er gestanden, dass er sich die Sache nur ausgedacht habe, weil er einem privaten Termin ausweichen wollte. Details nannten die Ermittler nicht. Sie werfen ihm nun die Androhung einer Straftat vor - dafür kann es sogar eine Freiheitsstrafe geben. Der Mann kam erstmal wieder auf freien Fuß.