Wetterkapriolen in NRW Brüggen: Sechs Verletzte durch Blitzeinschlag

Erst ein herrlicher Sommertag, dann ein Ende mit Blitz und Donner. Ein Unwetter ist über NRW hinweggezogen. Am Niederrhein wurden sechs Menschen durch einen Blitz verletzt

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Foto: Julian Stratenschulte

Brüggen (dpa) - Nach Temperaturen an der 30-Grad-Marke in Nordrhein-Westfalen ist am Freitagabend ein Unwetter schweren mit Blitz und Donner über NRW hinweggezogen.

In einem Zeltlager in Brüggen am Niederrhein hat ein Blitzeinschlag sechs Menschen verletzt. Im Eifelkreis Euskirchen war die Feuerwehr nach Starkregenfällen pausenlos im Einsatz. „Wir haben Notrufe ohne Ende“, sagte ein Sprecher. In Bonn fielen Straßenbahnen aus, nachdem Äste in die Oberleitungen gefallen waren und große Gegenstände die Gleise blockierten. Straßen wurden überschwemmt.

In dem Zeltlager in Brüggen hätten zwei Betreuer und vier Jugendliche bei dem heraufziehenden Unwetter ein Zelt festgehalten, damit es nicht wegfliegt, sagte der stellvertretende Kreisbrandmeister. Dann sei ein Blitz direkt in das Zelt eingeschlagen. Die sechs Verletzten kamen ins Krankenhaus. Keiner von ihnen habe schwere Verbrennungen erlitten.

In Zülpich im Kreis Euskirchen wurden zahlreiche Keller unter Wasser gesetzt. Der Deutsche Wetterdienst konnte keine genauen Angabe zur Niederschlagsmenge machen, da es in dem Bereich keine Messstelle gebe. Nach Berechnungen könnten rund 70 Liter pro Quadratmeter gefallen sein, sagte eine Sprecherin. Die Gewitterzelle bewegte sich danach langsam auf Bonn und Köln zu.

Als erste Wetterstation hatte der Flughafen Köln/Bonn am Nachmittag noch eine Temperatur von 30 Grad gemeldet. Die Ozonwerte im Land lagen aber unter der Warnschwelle. In Leverkusen kollabierten 18 Schüler bei dem schwül-warmen Wetter bei einem Sportfest. Einige wurden ins Krankenhaus gebracht. Die Jugendlichen hatten Kreislaufprobleme bekommen.

Am frühen Nachmittag wurden an den Stationen bis zu 157 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen. Ab einem Wert von 180 Mikrogramm empfiehlt das Landesumweltamt Personen, die besonders empfindlich auf Ozon reagieren, Anstrengungen im Freien zu vermeiden. Ab 240 Mikrogramm wird generell von sportlichen Ausdauerleistungen im Freien abgeraten. Autofahrer sollten dann ihren Wagen stehen lassen und öffentliche Verkehrsmittel benutzen.

Ob diese Werte am Wochenende erreicht werden, hänge vom Verlauf der Gewitter ab, sagte ein Sprecher des Landesumweltamtes.