Monumental Bürgerinitiative im Dauerprotest gegen Einheitsdenkmal
Berlin (dpa) - Eine Bürgerinitiative hat zum Dauerprotest gegen das geplante Einheits- und Freiheitsdenkmal am Berliner Schloss aufgerufen. Täglich treffen sich mindestens sieben Leute um 7.00 Uhr, um sieben Minuten lang gegen den Standort auf der sogenannten Schlossfreiheit zu demonstrieren.
„Wir lassen uns nicht verschaukeln - Keine Wippe auf dem Sockel des Nationaldenkmals!“, stand auf einem Transparent, das die Gruppe am Montagabend gemeinsam hochhielt.
Die Initiatorin Annette Ahme, Vorsitzende des Vereins Berliner Historische Mitte, sagte der dpa, die Aktion solle als Mahnung an die verantwortlichen Abgeordneten täglich bis zur Bundestagswahl am 24. September laufen. „Das Humboldt Forum im Berliner Schloss soll ein Ort der Weltkulturen werden. Mit dem Plan, vor den Eingang ein innerdeutsches Freuden-Monument zu setzen, wird dieser Inhalt ins komplett Lächerliche gezogen“, sagte sie.
Der Bundestag hatte Anfang Juni den Bau des Denkmals erneut beschlossen, nachdem der Haushaltsausschuss das Projekt zuvor im Alleingang gekippt hatte. Es soll auf dem Sockel des früheren Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals entstehen und an die friedliche Wiedergewinnung der Deutschen Einheit erinnern.
Ahme sagte: „Für ein nationales Einheits- und Freiheitsdenkmal gibt es viele, sehr viel besser geeignete Flächen im Umfeld von Reichstag, Kanzleramt und Bundestagsbauten.“ Vor allem das sogenannte Bürgerforum sei hervorragend geeignet - eine freie Fläche zwischen Kanzleramt und dem zum Bundestag gehörenden Paul-Löbe-Haus. Damit könne die Fläche vor dem Schlossportal frei gehalten werden. Die Aktion läuft seit Anfang Juli.